Der Roadtrip macht mir keinen Spaß, so muss ich es leider gerade heraus sagen. Ich mag keine negativen Posts schreiben, aber diese gibt es leider auch und man sollte sie nicht unter den Tisch fallen lassen. Am Anfang war es super: durch das Land fahren, tolle Eindrücke sammeln, Roadtrip-Musik auf einer schlechten Anlage hören, ein bisschen surfen, campen, abends gar nicht übel essen und mit Alex verstehe ich mich super, aber ich kann mich nicht damit anfreunden, so rustikal zu leben, vor allem als Linsen- und Brillenträger und jetzt noch weniger, wo das Surfboard gebrochen ist. Ich bin jetzt gerade einmal sechs Tage unterwegs und ich habe genug. Es war eine Erfahrung, wie verdammt hart campen - und wildcampen vor allem - sein
kann, aber das reicht mir. Ich habe versucht, Spaß zu haben, und manch einer könnte nun behaupten, Zähne zusammenbeißen und durch, aber ich würde in den folgenden Tagen nur an den Stränden sitzen, dick angezogen, da das Wetter nicht besser wird, sondern eher schlechter, mehr Regen, Nebel und niedrige Temperaturen. Wir bräuchten noch ungefähr zehn Tage, bis wir in Sydney ankommen, in diesen zehn Tagen würden wieder neue Kosten anfallen und deswegen ziehe ich momentan ernsthaft in Erwägung, einen Bus für 62$ zu buchen, der mich direkt nach Sydney fährt. Diese Idee hatte Alex vorgeschlagen, als ich ihm erzählte, wie ich mich momentan fühle und dass der Roadtrip nicht das ist, was ich mir vorgestellt habe. Außerdem sieht man leider nichts Neues. Jeder Strand hat weißen Sand, Wellengang und ist menschenleer. Ohne Surfboard ist es wirklich langweilig. Ich kann meine Zeit besser nutzen!
Um den ganzen eine Krone aufzusetzen, ist Alex dann noch der Schlüssel in der Zündung verbogen, und sein Zweitschlüssel war im Handschuhfach, genau wie seine Geldbörse und sein Handy, und besagtes war natürlich mit dem Autoschlüssel abgeschlossen. Alex hat dann mit meinem Handy diverse Schlüsseldienste in der Umgebung angerufen und wir sind nach Merimbula gefahren und haben dort nach einem Handwerkgeschäft gesucht. Während Alex zwischen Wagen und Geschäft hin und her ging, habe ich mich mit meinem Multitool am Handschuhfach zu schaffen gemacht. Nach drei Minuten hatte ich es dann mit einer der Gerätschaften geöffnet! Das war richtig cool und Alex war übermäßig dankbar.
Am selben Abend habe ich dann einen Bus für den 9.10 um 6.30 morgens nach Sydney gebucht. Alex und ich sind im Guten auseinander gegangen. Wir wollen uns in Sydney auf ein Bier treffen und ich habe ihm angeboten, dass, wenn er einmal nach Deutschland kommen sollte, bei uns couchsurfen dürfte. Er fand das spitze.
Die Busfahrt war unspektakulär. Zehn Stunden am Stück im Bus sitzen ist nicht wirklich aufregend, und die Landschaft kannte ich ja schon von vorher. Ich werde den Neoprenanzug für Deutschland behalten und auch an der Campingausrüstung werde ich fürs Erste festhalten.
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