Dienstag, 23. Oktober 2012

Sydney ist schön






Der Titel sagt denke ich alles. Das soll nicht heißen, dass Sydney schöner als Melbourne ist, es ist anders denke ich. Schneller, nicht ganz so grün, aber dennoch schön mit seinen alten Bauten und den typischen Verdächtigen wie der Sydney Harbour Bridge oder dem Opera House.

Genau wie in Melbourne fand ich auch in Sydney den botanischen Garten sehr angenehm anzusehen, auch wenn er nicht ganz so farbenfroh war wie der Melbournes.

Leider habe ich kein anderes Foto
von möglichst viel des Gartens...
Ein richtig hübsches Plätzchen war der "Chinese Garden of Friendship", der äußerst idyllisch ist, obwohl er inmitten von Sydney steht. Er wurde Australien von China als Geschenk überreicht und Australien knöpft den Besuchern nun 6$, bzw. als ermäßigten Preis 3$ ab. Gelohnt hat es sich aber allemal.

Die Maquarie Street mit ihren ganzen alten Sandsteinbauten gleich nördlich des Hyde Parks (, der auch angenehm (und umsonst ist)) ist auch ein Hingucker für jeden Touristen/Fotomaniac.
Eine der alten Kathedralen an der
Maquarie Street

Der ist echt! :)
Cool sind auch die Märkte, die immer am Wochenende stattfinden. Der Markt im Suburb Glebe hat eher so das Klientel mit Dreadlocks, Glasperlen, lockeren Kleidungsstücken und ebenso lockerer Einstellung zu Drogen, während z.B. der "The Rocks Market" jeden anspricht, und man auch alles mögliche erstehen kann.


Bis jetzt habe ich allerdings noch immer keine gefährliche Spinne gesehen. Allerdings hat mir mein Kontakt hier aus Sydney, mit dem ich mich bereits einmal getroffen habe, versprochen, dass ich alle Arten von Tiere in seinem Garten sehen werde, wenn er mich zum Aussie-BBQ einlädt! :D



Sonnige Grüße aus Sydney,

Sascha

Mein(e) Job(s)

ICH HABE EINEN JOB!
Um genau zu sein, habe ich jetzt sogar eine Art "Qual der Wahl"!

In meinem momentanen Job arbeite ich als Küchengehilfe in einem Restaurant/einer Bar, die einen grässlichen Namen trägt. Sie nennt sich "Tokio Hotel". Und trotz dieses Namens gibt es hier keine asiatischen Gerichte oder Asiaten als Angestellte.

 Mein Chefkoch heißt Saib, ist 29 Jahre alt und kommt aus Bangladesh. Er ist ein genialer Koch, verdammt schnell, kompetent und ist beim Anlernen von mir sehr nett. Das Essen, was er zubereitet, ist sehr schmackhaft.

Weiterhin gibt es diverse Kellnerinnen, die größtenteils ebenso wenig wie ich australische Einwohner sind. Erwähnenswert ist hier ein Kellner, der bei jedem Besuch in der Küche den Koch (spaßeshalber) beschimpft und mit Mittelfingern um sich wirft, und nicht zu vergessen der Manager, der wohl wirklich nur das Eine im Kopf hat und nur Stuss labert. (Bilder folgen! ich durfte keine Bilder von der dreckigen Küche machen :) )

Meine Aufgaben sind bis jetzt gewesen, das Geschirr für die Spülmaschine vorzuspülen, Botengänge zum zweiten Restaurant zu machen und allerlei Essen vorzubereiten (Gemüse schnibbeln, Fisch umpacken, Sachen aus der Speisekammer holen). Am Donnerstag darf ich dann das erste Mal alleine Essen für die Gäste zubereiten! Das finde ich absolut genial.

Gestern durfte ich mir am Ende meiner Schicht dann ein Mittagessen meiner Wahl selbst zubereiten und die gesamte Küche nutzen, das war cool! Geworden ist es dann Putenbrust mit Spaghetti in Chillitomatensauce und ein kleiner  Salat an der Seite, es hat sehr lecker geschmeckt, auch wenn es nicht sehr appetitlich aussieht.

Ein weiterer cooler Vorteil ist, dass ich in circa 15 Gehminuten bei meiner Arbeit bin.

Dieser Job beläuft sich auf 60 Wochenstunden bei 12AU$/Stunde als Lohn. Das ist der einzige Nachteil bei dieser Arbeit und damit leider wohl auch ausschlaggebender Faktor.

Denn heute war ich bei einem Jobinterview für einen anderen Job, bei dem ich für die Firma "British American Tobaco" ab 5.11 bis zum 21.12  Zigarettenschachtelstangen auspacken müsste (ja, den ganzen Tag). Hierfür bekomme ich einen Stundenlohn von 25AU$ in der Frühschicht (7.00am-15.30pm) oder sogar 32.50AU$ in der Spätschicht (16.00pm-23.30pm) bei einer sicheren Stundenzahl von 38 Stunden die Woche. Den Job habe ich sicher, wenn ich dem Arbeitgeber eine Arbeitsreferenz geben kann, die Englisch spricht und ihm versichert, dass ich zuverlässig und die ganzen anderen guten Sachen bin.

Also werde ich wohl bis zum 5.11 als Küchengehilfe arbeiten und danach dann als Pickpacker meinen Dienst tun. Das tut mir zwar leid für das Restaurant, aber eventuell geht ja irgendetwas mit dem Lagerhausjob schief und ich kann weiter in der Küche arbeiten.



Schöne Grüße aus Sydney,

Sascha

Meine neue Wohnung!

Vor sieben Tagen bin ich umgezogen. Vom Sydney Central YHA in ein Zimmer in einem Appartement, welches die Nummer 99 trägt und in der Quay Street 93-105 in Sydney steht. Natürlich nicht als Haus, sondern es ist nur eines von vielen Appartements in einem riesigen Wolkenkratzer, der sogar einen eigenen (sehr kalten, und deswegen immer leeren) Swimmingpool und ein eigenes Mini-Fitnesscenter hat, was man aber eigentlich nicht als solches bezeichnen darf.

Hier schlafe ich
Ständige Begleiter: Kakerlaken :)
Mein Zimmer, welches wohl ein bisschen kleiner ist als meines zu Hause, teile ich mir mit drei anderen Bewohnern, dem Italiener Jackomo, dem Japaner Hiroki und dem Südkoreaner Subin. In dem circa 70m² großen Appartement leben noch 10 andere Menschen, die alle entweder sehr nett oder kaum merklich da sind, zum Beispiel die Holländerin Maria oder der Iraner Resa, und nicht zu vergessen diverses Krabbelvieh wie Minikakerlaken! :)

das mittlere Klo
Für dieses Gesamtpaket zahle ich im Monat 520AU$, wobei Reis und Internet mit eingeschlossen sind. An Kochutensilien hapert es nicht, wir haben sogar einen Reiskocher, eng wird es dann nur bei den Tellern, von denen wir drei oder vier Stück haben, und den Schüsseln, welche von ebenso großem Bestand sind. Außerdem haben wir die Küche ein bisschen auf Vordermann gebracht, wodurch sie jetzt wiederum einiges schöner anzusehen sind.

Das Appartement wird wöchentlich gereinigt, ist aber dennoch ziemlich dreckig, aber für so eine Lage muss man eben beide Augen zudrücken. Wir haben drei Toilettenräume und zwei Waschmaschinen, also gar nicht mal so übel.

The
Aftermath
Am Samstag fand eine gewaltige Hausparty statt. Eingeladen waren um die 100 Leute, gekommen sind dann im Endeffekt um die 70 bis 80. Das war der Hammer, super lustig, man hat verdammt viele Leute kennen gelernt, die alle aus verschiedenen Ländern kamen (auch wenn man deren Namen dann größtenteils am nächsten Morgen wieder vergessen hatte). Die Masse an Leuten hielt sich entweder auf dem Balkon auf oder im Wohnzimmer/Küche mit ihren spärlichen 25m². Es war also relativ eng. Außerdem war es wahrscheinlich die letzte Hausparty, da der Hausmeister nebenan wohnt und solche Parties eigentlich nicht gestattet sind, unsere Vermieterin hat das aber lockerer gesehen.

Auch ist es natürlich nicht erlaubt, dass so viele Leute in einem Appartement leben, weshalb nach dem Besuch des Hausmeisters erst einmal ein bisschen umgebaut und umgezogen werden musste und wir nur noch 12-13 Leute sind und nicht mehr 16.

Alles in allem ist die Wohnung aber okay, ich lebe sehr zentral und die Mitbewohner sind echt nette Zeitgenossen.




Freudige Grüße,

Sascha


Mittwoch, 10. Oktober 2012

Sydney und ein Stück Heimat!


Am 9.10 bin ich in Sydney angekommen und habe ins Sydney Central YHA eingecheckt, 28$ die Nacht für sieben Tage, sehr zentral gelegen, sagt ja der Name schon, und es ist riesig. Acht Stockwerke, ein eigenes Restaurant/Cafe, eine Bar und eine Dachterrasse mit Superausblick, Swimming Pool und Sauna! Es ist sehr sauber und die Angestellten scheinen nett. Ich bin in einem 6er-Dorm untergekommen, in welchem momentan nur drei andere Backpacker sind.

Als ich mein Essen gerade in den Kühlschränken und Regalen verstauen wollte, wurde mir auf die Schulter getippt. Ich drehte mich um und vor mir stehen Kim und Melina aus der Klassenstufe unter mir, die dieses Jahr Abitur gemacht haben und für drei Monate in Australien unterwegs sind. Die Welt ist immer wieder klein! Nach einem Gespräch, was man denn schon so gemacht habe, sind wir zum Aldi marschiert und haben eingekauft. Da es schon 20.00Uhr war, habe ich von Sydney leider nicht mehr viel gesehen, aber ich will heute (10.10) damit anfangen, Sydney zu erkunden.

Außerdem scheine ich ein wenig Glück zu haben. Ich habe vor, drei Monate in Sydney zu bleiben und deshalb will ich in eine WG ziehen. Durch eine Facebook-Gruppe hat mir jemand die Nummer einer Frau geben können, die solche Wohnungen vermietet. Diese liegen äußerst zentral, kosten 150$ die Woche und man hat gute Einrichtungen. Ich hoffe, hier einen Job zu finden und Weihnachten und Neujahr kostengünstig in Sydney erleben zu können. Morgen treffe ich mich mit der Frau und schaue mir verschiedene Wohnungen an!

Meine Stimmung ist wieder am steigen, was an verschiedenen Faktoren liegt (Wetter, Unterkunft, Familienkontakt und Aufmunterung durch Skype).

Meine Entscheidung

Der Roadtrip macht mir keinen Spaß, so muss ich es leider gerade heraus sagen. Ich mag keine negativen Posts schreiben, aber diese gibt es leider auch und man sollte sie nicht unter den Tisch fallen lassen. Am Anfang war es super: durch das Land fahren, tolle Eindrücke sammeln, Roadtrip-Musik auf einer schlechten Anlage hören, ein bisschen surfen, campen, abends gar nicht übel essen und mit Alex verstehe ich mich super, aber ich kann mich nicht damit anfreunden, so rustikal zu leben, vor allem als Linsen- und Brillenträger und jetzt noch weniger, wo das Surfboard gebrochen ist. Ich bin jetzt gerade einmal sechs Tage unterwegs und ich habe genug. Es war eine Erfahrung, wie verdammt hart campen - und wildcampen vor allem - sein
kann, aber das reicht mir. Ich habe versucht, Spaß zu haben, und manch einer könnte nun behaupten, Zähne zusammenbeißen und durch, aber ich würde in den folgenden Tagen nur an den Stränden sitzen, dick angezogen, da das Wetter nicht besser wird, sondern eher schlechter, mehr Regen, Nebel und niedrige Temperaturen. Wir bräuchten noch ungefähr zehn Tage, bis wir in Sydney ankommen, in diesen zehn Tagen würden wieder neue Kosten anfallen und deswegen ziehe ich momentan ernsthaft in Erwägung, einen Bus für 62$ zu buchen, der mich direkt nach Sydney fährt. Diese Idee hatte Alex vorgeschlagen, als ich ihm erzählte, wie ich mich momentan fühle und dass der Roadtrip nicht das ist, was ich mir vorgestellt habe. Außerdem sieht man leider nichts Neues. Jeder Strand hat weißen Sand, Wellengang und ist menschenleer. Ohne Surfboard ist es wirklich langweilig. Ich kann meine Zeit besser nutzen!

Um den ganzen eine Krone aufzusetzen, ist Alex dann noch der Schlüssel in der Zündung verbogen, und sein Zweitschlüssel war im Handschuhfach, genau wie seine Geldbörse und sein Handy, und besagtes war natürlich mit dem Autoschlüssel abgeschlossen. Alex hat dann mit meinem Handy diverse Schlüsseldienste in der Umgebung angerufen und wir sind nach Merimbula gefahren und haben dort nach einem Handwerkgeschäft gesucht. Während Alex zwischen Wagen und Geschäft hin und her ging, habe ich mich mit meinem Multitool am Handschuhfach zu schaffen gemacht. Nach drei Minuten hatte ich es dann mit einer der Gerätschaften geöffnet! Das war richtig cool und Alex war übermäßig dankbar.

Am selben Abend habe ich dann einen Bus für den 9.10 um 6.30 morgens nach Sydney gebucht. Alex und ich sind im Guten auseinander gegangen. Wir wollen uns in Sydney auf ein Bier treffen und ich habe ihm angeboten, dass, wenn er einmal nach Deutschland kommen sollte, bei uns couchsurfen dürfte. Er fand das spitze.

Die Busfahrt war unspektakulär. Zehn Stunden am Stück im Bus sitzen ist nicht wirklich aufregend, und die Landschaft kannte ich ja schon von vorher. Ich werde den Neoprenanzug für Deutschland behalten und auch an der Campingausrüstung werde ich fürs Erste festhalten.

Der Tiefpunkt


Die Nacht vom 6. auf den 7. Oktober war so kalt, dass ich am nächsten Morgen, als ich die öffentliche Toilette aufsuchte, meine Beine nicht spürte. Es war schon etwas gruselig-komisch. Während ich durchgehend mit Jeans, und drei Lagen Oberkörperbekleidung rumlaufe, läuft Alex in kurzer Shorts, barfuß und oft oberkörperfrei rum, zur Erinnerung: es sind 15°C maximal, und gefühlt ist es durch den Wind um einiges kälter.

Dennoch war der Sonntag (7.10) ein angenehmer Tag, ab 11:00Uhr wurde es mit den 15° und viel Sonne ohne Wolken sogar so warm, dass ich oberkörperfrei am Strand lag und immer nur dann fröstelte, wenn ein starker Seitenwind aufzog oder die Sonne ab 14:00Uhr immer mal wieder hinter den Wolken verschwand. Außerdem waren die Wellen wieder gut, und so habe ich mich weiter am Surfen probiert. Ich habe es im Laufe des Tages geschafft, ganz kurz auf dem Board zu stehen, bin aber nach höchstens einer Sekunde vom Board gefallen. Das Wetter war so gut, dass ich mir bei besagten 15° einen schwachen Sonnenbrand im Gesicht zugezogen habe.

Zum Glück hat mich das Holz nicht
aufgespießt, als es brach...!
Und dann kam der Tiefpunkt der jetzigen Reise: Das Surfboard, welches ich nutzen durfte, wurde von einer starken Welle in der Mitte durchgebrochen... Für mich stand fest, dass ich mir kein eigenes Board kaufen würde, da ich keine 150$ (, was ein Billigboard bedeuten würde) oder mehr für etwas ausgeben wollte, was ich drei Wochen komfortabel transportieren kann, und danach eine einzige Last ist. Ich fühlte in diesem Moment Wut und Traurigkeit. Alex habe ich offen erzählt, dass ich nun überlege, ihn in Sydney zu verlassen, was er akzeptiert hat.

Der Weg "bergab"


Für Brillenträger, und vor allem für Linsenträger, ist Campen, und besonders Wildcampen, sehr schwierig und unhygienisch. Man sollte beim Entfernen und Einsetzen der Linsen immer frisch gewaschene Hände haben, was natürlich nicht gerade leicht in so einer Umgebung zu handhaben ist. So kam es dann auch, dass ich nach dem Entfernen der Linsen am 5.10 abends irgendetwas im rechten Auge hatte, was mir bis zum nächsten Tag vormittags "erhalten" blieb. Da wir für das Wildcampen das Equipment im Wagen umgebaut hatten, konnte ich dann auch mein blaues Etui nicht finden, und war sehr dankbar, ein weiteres Etui mit einer Ersatzbrille dabei zu haben.

Am 6.10 sind wir nach Mallacoota gefahren, wo ich am "Bastion Point" zum ersten Mal gesurft bin. Es gab eine kurze Einführung von Alex, da die Surfkurse in der Region erst ab Dezember verfügbar sind (momentan ist es zu kalt, als dass sich genügend Leute zu den Kursen anmelden würden). Dazu sei gesagt, dass Schwimmanzüge eine Bombenerfindung sind. Als ich ohne Neoprenanzug am Squeaky Beach im Wasser war, konnte ich es maximal zehn Minuten im Wasser aushalten, mit dem Schwimmanzug sind mehrere Stunden gar kein Problem. Das Wetter war zu dieser Zeit (vormittag) noch angenehm, die Sonne hat zwar nicht geschienen, aber es war dennoch warm. Meine erste Surferfahrung war gar nicht übel. Die Wellen waren laut Alex genau richig für mich, und so konnte ich dann auf drei bis vier Wellen bereits auf dem Board knien und mit dem hinteren Bein stehen. Ein richtiges Highlight war dann, als plötzlich sechs Delfine die Wellen geritten sind, Alex war total aus dem Häuschen. Das hat die erste Surferfahrung nochmal gehoben.

Und ab da ging es dann bergab. Inwiefern bergab? Mit meiner Stimmung und meinem Spaß am Roadtrip.

Ab 13.00 fing es an, ohne Ende zu regnen, es wurde richtig kalt und meine Stimmung fing an zu sinken. Wir sind dann, aufgrund fehlender Wellen in Mallacoota, nach Eden weitergefahren, was in New South Wales liegt. Hier mussten wir im Regen dann ein Leck am Auto notdürftig mit Duct-Tape abkleben, durch welches Wasser oben links an der Windschutzscheibe auf mich tropfte. Der Ausblick in Eden war trotz diesiger Sicht und Regen gar nicht übel, aber mein Spaß am Roadtrip sank weiter, Wetter sei "Dank".

circa fünf Meter Abstand
ein Fehler, ohne Schlafsack zu schlafen!
Wir sind dann schnell weiter nach Pambula gefahren, in welchem wir in diversen Vorgärten freilebende Känguruhs gesehen haben. Die Nacht war die Kälteste, die ich bisher auf dem Roadtrip erlebt hatte. Gegessen haben wir wieder an einem öffentlichen, aber unbeleuchteten BBQ-Grill, es gab Kartoffeln, Zwiebel, Karotten, Spinat und ein bisschen Fleisch.


 Geschlafen haben wir wieder im Auto, da uns der Camping-Platz anfänglich 40$, nach Feilschen 30$ für einen Platz ohne Strom abknöpfen wollte, und dabei regnete es schon den ganzen Tag und die Temperatur kletterte nicht über 12°. Was so einen Preis rechtfertigt?...Wir wissen es nicht!

Auf dem Weg Richtung New South Wales


Am 5.10 sind wir abgefahren, haben einen kurzen Stop bei Darby Bay eingelegt, wo Alex surfen wollte. Auf dem Pfad zum Strand (circa 1.2km) lag eine "Copperhead", eine nicht tödliche, aber trotzdem giftige Schlange, von der Alex nicht gerne gebissen werden wollte. Der Strand war aber leider nicht so aufregend wie meine erste Begegnung mit giftigem Wildlife in Australien und Alex ist gar nicht erst ins Wasser gegangen.

Auf unserem Weg Richtung Nord-Osten sind wir durch die Stadt Sale gekommen, haben hier Proviant eingekauft, und sind dann weiter Richtung Lakes Entrance. Auf den Highways sieht man neben üppiger Landschaft auch leider oft tote Tiere, und so ist es dann auch Alex passiert, dass er, ohne Chance auf Ausweichen, eine Schlange überfahren hat, welche noch versuchte, den Toyota "anzugreifen".

Um uns die Zeit zu vertreiben, hat mir Alex das Spiel "CarCricket" erklärt. Man ist abwechselnd an der Reihe, bis ein rotes Auto auf der Gegenfahrbahn erscheint. Solange macht man Punkte bzw. "Runs", ein weißes Auto auf der Gegenfahrbahn, welches in Bewegung ist, bringt einen Punkt, ein grünes zwei, ein 4WheelDrive bringt vier Punkte und ein Truck gleich sechs. Gewonnen habe am Ende ich mit einer phänomenalen Punktzahl von 113 "Runs".

In Lakes Entrance habe ich mich dann dazu entschieden, einen Schwimmanzug zu kaufen, da Alex sein zweites altes Board mithatte, was ich nutzen konnte, nur brauchte ich einen Neoprenanzug, da es ohne einfach zu kalt im Wasser ist. Nach ein bisschen Feilschen und Smalltalk zwischen Alex, dem Verkäufer und mir, habe ich dann - unter Alex Zustimmung - einen Schwimmanzug von Peak für 140$ anstatt 200$ gekauft.


Am selben Abend haben wir uns dazu entschlossen, in dem Dorf Marlo wild zu campen. Das bedeutet, man geht in kein Hostel oder auf einen Camping-Platz, sondern schläft in seinem Auto oder Zelt im Freien. Wir haben im Auto geschlafen, da es zuvor geregnet hatte, und wir nicht unsere Zelte auf nassem Rasen aufbauen wollten. Mit dem Gasherd haben wir uns ein leckeres Essen zubereitet, und als wir dann im Schein unserer Taschenlampen (an Mama: Super, dass du mir die Lampen "aufgedrängt" hast, ohne die wäre das alles hier noch schwieriger gewesen!) aßen, wurde der Toyota aus dem dunklen von zwei Unbekannten mit Eiern attackiert. Beide Eier haben ihr Ziel getroffen und da wir kein fließendes Wasser hatten, mussten wir die Eier mit etwas Trinkwasser und bloßen Händen abwaschen. Ansonsten haben wir aber gut geschlafen, das würde man gar nicht denken, es war glücklicherweise aber auch noch nicht so kalt wie in den kommenden Nächten.








Roadtrip und Wilsons Promontory


Am 3.10 habe ich den Roadtrip mit Alex, einem gebürtigen Melbourner, und seinem Toyota Camry, genannt "Cam", gestartet. Alex ist 22 Jahre alt, hat drei Jahre Biomedizin studiert und hat sich jetzt erst einmal ein Jahr eine Auszeit vom Studium genommen. Kurz vor diesem Roadtrip war er in Zentralamerika und hat dort das Land erkundet und ist gesurft. Er ist ein netter, umgänglicher Kerl, der sehr sportbegeistert ist und gerne Rock hört (er kennt Rammstein!). Der Wagen ist aus dem Jahre 1988, läuft aber noch angenehm gut.


Eigentlich wollten wir um 9.00 morgens schon losgefahren sein, aber Alex verspätete sich, da anscheinend alle Straßen in Melbourne dicht waren. So kamen wir dann erst um 10.30 los und kauften mir ein Zelt und alles, was man fürs Campen braucht. Außerdem hat Alex einen "Esky", also eine Kühlbox gekauft. Der Anfang war erst einmal happig, da Alex aus Versehen in einer Zone geparkt hatte, die an Werktagen nur 15 Minuten zum Be- und Entladen genutzt werden darf, ein Strafzettel in Höhe von 141$!

Der Wombat und Ich!
Alex wollte nur noch schnell raus aus der Stadt und wir sind zum "Wilsons Promontory National Park" gefahren, wo wir für 25$ die Nacht schlafen durften. Der Park war sehr gut ausgestattet, wie gut ist mir im Nachhinein aufgefallen. Es gab öffentliche BBQ-Stellen, warme Duschen, Trinkwasser, gut ausgebaute Wege und sogar ein Restaurant im Dorf des National Parks.

Die Strände im Park waren super. Feiner, weißer Sand, blaues Wasser, aber um die zehn Grad kalt. Zu erwähnen ist hier der "Squeaky Beach", den wir am zweiten Tag im Rahmen einer Wanderung besucht haben. Wenn man über diesen Strand geht, quietscht der Sand unter den Füßen mit einem Geräusch, dass einer dieser Schwimmbadnudeln ähnelt. Das Wetter war schön, die Sonne hat geschienen, nur der Wind war teilweise sehr stark.





Am Abend haben wir dann an einer der BBQ-Stellen Fleisch gegrillt und diese dann mit Spaghetti und Karotten gemischt. Es wurde schon sehr kalt und ich habe sehr gefroren, im Zelt im Schlafsack war es dann aber mollig warm.