Freitag, 10. Mai 2013

Tempel-Tag

Am zweiten Tag in Bangkok machte ich einen kulturellen Ausflug. Die Tempel von Bangkok sind ja eine der Hauptattraktionen und werden täglich von Tausenden von Touristen besucht; der Guide sagt, man solle morgens gehen, da es da noch nicht zu heiß ist und noch nicht so viele Touristen sind. Schlussendlich war ich um 12.00 beim ersten Tempel, da ich vorher noch durch die Altstadt Bangkoks geschlendert bin.

Den Anfang machte ich mit dem "Grand Palace" und "Wat Phra Kaew", ein riesiger Komplex und auch der größte, schönste Tempel in Bangkok. Das nutzen die Säcke natürlich auch aus, und kassieren für den Eintritt 500Baht/13Euro von Touristen, für Thais ist der Eintritt frei. Es gibt eine strikte Kleiderordnung, weshalb man die Schultern bedeckt haben und lange Hosen tragen muss, die nicht zerfetzt oder zu eng sind.

Gelohnt hat es sich auf jeden Fall. Der Tempel war der Hammer, überall hat es geglitzert und geglänzt, die Wandmalereien waren super und generell war der Tempel schlichtweg beeindruckend; das Highlight war das Gebäude, in welchem der sogenannte grüne Buddha stand (Fotos nicht erlaubt) und es generell einfach nur ohne Ende geschmückt war.

Damit endete der Kulturtag aber noch nicht und ich wanderte eiligen Schrittes Richtung "Wat Pho", der Tempel, welcher den größten liegenden Buddha enthält und die meisten Buddha-Statuen Thailands hält. Der Tempel kostete lediglich 100Baht Eintritt, war natürlich auch um einiges kleiner und wenig pompöser, aber immer noch sehr schön anzusehen, vor allem wegen des riesigen liegenden Buddhas. Während ich also so durch den Tempel schlenderte, rief mich plötzlich Marcel an, der andere meiner beiden Reisebegleiter, und fragte mich, was ich heute vor hätte. Nach kurzem Hin und her (es war 15.20) hatte mir Marcel dann erzählt, dass die beiden einen Deutschen kennen gelernt hatten (lange Randnotiz, die sehr verwirrend ist: dieser Mensch ist einer der merkwürdigsten, mit denen ich jemals Bekanntschaft gemacht habe. Laut seiner Aussage war er deutscher Blitzschachmeister, hat ein 2400 Schachelo, hat einen Algorithmus entwickelt, den alle Fussballligen heutzutage nutzen, arbeitet bei dem "BKA" Thailands - er trug das Abzeichen die ganze Zeit - und schien generell der Überflieger zu sein, kannte er doch den Besitzer von Hugo Boss, in dessen Apartement in Brasilien er nächstes Jahr leben würde, da er dorthin versetzt würde aufgrund der großen anstehenden Events und hatte während seiner Schachzeiten (um 1980) beim Bayern München diverse Berühmtheiten wie Hoeneß gekannt; dann wiederum lebte er in einer versteckten Gasse in einem Einzelzimmer in Bangkok, umgeben von ewig vielen CDs und Comics?! Es war einfach merkwürdig, ein netter Mensch war er aber zu 100%), der seit 21 Jahren in Thailand lebte und mit diesem in einen Spa gehen wollten; für 200Baht/5Euro wäre ich dabei. Da ließ ich mich natürlich nicht lumpen und eilte ins Hostel zurück, da wir uns um 16.00 beim Hauptbahnhof treffen wollten.
Wir fuhren mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Spa, wo wir schließlich um 16.40 ankamen. Wie auch alles andere bis jetzt war der Spa der Hammer. Es gab eine Dampfsauna mit Eukalyptusaufguß, eine normale Sauna, ein kaltes und ein heißes Wasserbecken - und mit heiß meine ich HEIß, 46°C, wenn man sich da nicht mental konzentrierte, hielt man es da drin keine fünf Sekunden aus. Weiterhin konnte man soviel Kokusnuss-Eis, Eier, Kartoffel-Ingwer-Suppe, Erdnüsse, Reis, Ananas, Bananen, Wassermelone und eine andere merkwürdige Frucht, die eine Mischung aus Birne und Apfel sein könnte und süß-wässrig war, essen wie man wollte. Wir blieben bis um 10.15Uhr im Spa, bis wir uns schließlich wieder per Taxi Richtung unser Viertel aufmachten.

Da ich ziemlich müde durch den Spa war (man würde gar nicht meinen, dass Obst und Eis essen und Saune gepaart mit kaltem und heißem Wasser so ermüdend ist :D), verabschiedete ich mich von Marcel und Stefan und ging in mein Hostel, wo ich dann um kurz nach Mitternacht einschlief. Es war so viel Zeit vergangen, da wir nach dem Spa noch in Franks (so hatte sich der Deutsche uns vorgestellt) Wohnung/Zimmer gegangen waren, um uns seine Berichterstattung bezüglich der Fluten und Krisen in Bangkok im Internet zeigen zu lassen. Ein verdammt merkwürdiger Tag (und zwar merkwürdig in beiden seinen Bedeutungen)!


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