Dienstag, 28. Mai 2013

Raus aus Thailand!

Nun ist es also wirklich schon soweit. Es ist der 27.05 und ich sitze am Flughafen von Bangkok (, dem neueren der beiden, von dem die internationalen Flüge gehen). Es ist 22:04Uhr.

Der Kite-Shop, unten links James
Ich habe freies Flughafen-Internet, ich habe es sogar geschafft, ein gewiefter Schlawiner und Schlitzohr wie ich (geworden) bin, mir anstatt einer Stunde zwei Stunden zu ergaunern :D Das ist allerdings auch nötig, mein Flug geht erst um 1:35Uhr morgens und ich bin seit 20:00Uhr auf dem Flughafen am rumgeistern, unter anderem die kostenlosen Proben der Duty-free-Shops am verspeisen, Hausverbot gabs aber bis jetzt noch nicht! ;)

an dem Strand wurde gekitet, wer findet außerdem,
dass die Kites irgendwie irgendwas von Batman haben?
Jetzt gibts allerdings gerade erstmal eine Pause von dieser rasanten "Ninja-Proben-essen-Aktion", denn ich habe eine Steckdose gefunden und lade gerade Laptop und Handy. Deshalb, habe ich mir gedacht, schreibe ich auch mal fix meinen Blog weiter, es gibt ja nicht mehr so viele Einträge nach diesem.

Die letzten fünf Tage waren anders, als ich sie mir vorgestellt hatte. Um ehrlich zu sein, war ich (leider) etwas enttäuscht, aber nicht ansatzweise so sehr, wie sich das gerade anhört. Das liegt allerdings an verschiedenen Sachen, aber, das ist wichtig, es gab auch super Geschehnisse. Ich fange also mit dem eher nicht so tollen an!

Ich habe mir auf meinen letzten Tagen hier in Thailand anscheinend doch noch eine Vire oder sowas eingefangen, hatte die letzten drei Tage wirklich mieses Magengrimmen, stichartigen Kopfschmerz nach JEDEM Aufstehen, nicht das typische "kurz vor den augen schwarz werden" Ding, und generell ging es mir dreckig. Ich führe das auf die Nudelsuppe zurück, die ich mir von einem fahrenden Händler gekauft hatte; immerhin hatte diese gut geschmeckt und war mit 40Bath sehr günstig.

Weiterhin war das Wetter ECHT besch...eiden. Von fünf Tagen regnete es an dreien mindestens sechs Stunden, und das nicht nur so ein bisschen, sondern schon ordentlich. Das drückte dann am Anfang immer ein bisschen die Stimmung. Immerhin kam an zwei von diesen drei Regentagen dadurch dann Sturm auf, der für Wind sorgte. Denn der ließ sonst sehr auf sich warten, ich habe es nicht geschafft, meinen 3-Tages-Kurs Kitesurfing fertig abzuschließen. Mir fehlte am Ende (heute) noch immer eine Stunde...Auch habe ich mir keine Roller gemietet, das hätte sich einfach nicht gelohnt, Phuket fand ich schon alleine während der Fahrt vom Pier im SSO der Insel zur Kiteschule im NNW echt hässlich und so habe ich mir diese Ausgabe dann gespart.

Fande ich sehr interessant.
Als letzten Punkt ist dann noch der Kontoauszug zu nennen; ich bin hier in Thailand, wie am Anfang schon einmal geschrieben, durch mein Erspartes gebrannt wie nichts Gutes...Spaß und Action hat eben einfach seinen Preis, egal wie günstig das Land auch im Vergleich sein mag.

Damit beginnt dann aber auch gleich die gute Seite der Medaille. Einhergehend mit der E-Mail bezüglich meiner genauen Ausgaben wurde mir die SUPER Nachricht übermittelt, dass ich meine gesamten Steuern wiederbekomme, die ich in Australien gezahlt hatte; und diese können sich wirklich sehen lassen.

Natürlich habe ich diese fünf Tage auch nicht die ganze Zeit nur rumgesessen (wenn auch viel davon...). Direkt am ersten Tag, dem 23.5, wurde ich James vorgestellt, einem der Kite-Surf-Instructor, welcher mir die Basics des Kitesurfens beibringen würde. James war ein äußerst sympathischer Mensch, was vielleicht daran lag, dass er mal genau wie ich 30Kilogramm mehr wog als jetzt, aber immer noch gerne Games zockt und generell einen guten Humor hat. Auf jeden Fall haben wir uns gut verstanden und der Unterricht hat Spaß gemacht. Ich habe für meinen Kurs von drei Tagen 11000Bath/280€ gezahlt, immer noch eine stolze Summe, aber das war es allemal wert.
Von Phuket nach Bangkok

Am Ende des beinahe vollständigen Kurs stand ich dann mehr oder weniger auf dem Brett, James mit seinen 90Kilogramm hielt sich immer an meiner Ausrüstung fest, damit ich die Technik lerne, ohne direkt loszufahren/fliegen. Trotzdem hatte dieses Stück Plastik mit Nähten in der Luft genug Kraft, uns beide durch die Gegend zu zerren. Mich alleine konnte es locker 10-15 Meter durchs Wasser schleifen. Auf jeden Fall steht für mich jetzt fest, dass ich mir von dem Steuergeld, was ich wiederbekomme nicht nur einen neuen Computer, sondern auch besonders eine Kiteausrüstung zulegen werde (mit Augenmerk auf die Ausrüstung und weniger den Computer), damit die Leute, die den Sportplatz jenseits des Hanges instand halten müssen, mal was zu tun haben! :D

Weiterhin bin ich so ziemlich am Ende meiner Reise. Ich hoffe, Dubai morgen wird das nächste große (und wahrscheinlich letzte) Highlight meines Trips sein. Ich schlafe bei einem Yoga-Lehrer mit dem Spitznamen "Diggi", der anscheinend super sympathisch ist und sehr zentral wohnt. Man darf gespannt sein.

Auch wirklich gespannt bin ich in drei Stunden auf den Flieger. Es ist ein A380(!!!), damit fliegt man ja nicht alle Tage, und wenn ich drinnen sitze, soll es sogar WiFi haben, diese Technik heutzutage, unglaublich. Ich mache auf jeden Fall jetzt erstmal Schluss, mache mich wieder weiter auf die Jagd nach free samples oder suche mir ein Restaurant wo es richtiges Essen gibt. Mal gucken. Nachtrag aus dem Shop mit WiFi: Ich habe mir ein viel zu teures Eis gekauft, aber das ist auch RICHTIG cool. Ich habe 190Baht/5Euro gezahlt und habe mir dafür Ferrero Rocher und Oreo-Kekse mit Käsekuchen- und Cookie-Dough-Eis mixen lassen. Sehr lecker.

Bis spätestens übermorgen, 

Sascha!




Freitag, 24. Mai 2013

Wie ein echter Backpacker!

So lässt es sich entspannen
Ich knüpfe einfach mal direkt an, wo ich beim letzten Blogeintrage aufgehört habe.

Bis zu 22% Gefälle mit solchen Ausblicken
Auf Koh Tao hatte ich ein wirklich großes Problem. Ich hatte kein Geld mehr in der Tasche. Das ist natürlich kein Problem für den normalen Reisenden, der eine Bankkarte und ein Konto mit Geld darauf hat. Ich bin aber kein normaler Traveller und meine Karte war gesperrt - ganze 3 Tage -, da ich zu viel Geld mit einer Abhebung holen wollte. Ich habe also 20Euro, die ich noch ganz vom Anfang in meiner Geldbörse hatte, bei der Tauschbude gewechselt, das war allerdings nicht allzuviel (762Baht), wenn man bedenkt, dass ich auch die Unterkunft (neben Essen) bezahlen musste. Zum Glück gab es auf den Schiffen, von denen aus ich tauchte, Tee, Kaffee und KEKSE so viel man wollte. Also lebte ich gute zwei Tage ausschließlich von Keksen, Tee und Wasser. Am 13.5, nach viel hin und her mit der Bank, ging meine Karte dann zum Glück wieder und ich war wieder flüssig.
Dem Sonnenuntergang entgegen

Ich blieb noch eine Nacht hier, bis ich am 14.5 schließlich die Insel dann in Richtung größerer Bruder Koh Phangan verließ. Koh Phangan fand ich echt gut, das lag wahrscheinlich an drei Dingen.Meine Unterkunft war passabel; 500Baht/13€ für ein Einzelzimmer in einem Resort, weit ab von der touristischen Hektik.

Die zweite Sache war das Mieten eines Rollers. Hört sich im ersten Moment eher lahm an, aber das waren keine normalen Roller, so viel ist sicher. Ich habe also 5€ für das Mieten des Rollers und dann 2,50€ für das Auftanken desselbigen gezahlt und bin dann den ganzen Tag über die Insel gebrettert. Die Roller waren bestimmt getunet oder die Drosselung war entfernt, da die bis zu 100km/h fuhren, was einem echt verdammt schnell vorkommt, wenn man auf einem Roller sitzt (ja Mama und Papa, ich HATTE einen Helm auf!).
So sieht es eigentlich überall dort aus, Märkte und Roller

Auf meiner Tour bin ich an diversen Sehenswürdigkeiten gewesen und habe mich wieder nach einer neuen Tauchschule umgeschaut (Punkt 3). Koh Phangan liegt 90 Minuten entfernt von "Sail Rock", dem besten Tauchspot im Golf von Thailand. Es gab hier mal Bullenhaie, die nun leider verschwunden sind, aber Walhaie sind von Zeit zu Zeit immer noch dort anzufinden. Ich habe mich am Ende für die "Pirate Divers" entschieden, sie waren am günstigsten von den ganzen Tauchschulen und die Schule erweckte einen guten Eindruck (und ebenso die TripAdvisors Reviews).

Der verspielte Babywalhai

Für 2150Baht/wurde ich am 15.5 also um 7.00Uhr morgens abgeholt und zum Schiff gefahren. Dort gab es eine kurze Einführung und ein kleines Frühstück in Form eines Thunfischsandwich. Nach zwei Stunden Fahrt gab es noch eine Erklärung zur Riffseite von den beiden finnischen Tauchlehrern, bevor die drei Schweden und ich ins Wasser sprangen. Plötzlich gab es Geschrei und laute Rufe:"Whaleshark, there is a Whaleshark!" Ich hatte also das verdammte Glück, einen Walhai beim Tauchen zu sehen. Das Glück wurde sogar nochmehr strapaziert, als wir dann noch die Mutter des jungen Walhais sahen, der um die Schiffe herumschwamm. Die Haie waren etwa sechs und elf Meter groß und echt majestätisch. Auch die Riffseite war mindestens in den Top 3 meiner bisherigen Tauchgänge, so viele hübsche Fische und Korallen wie selten. Die knapp 50€ hatten sich wirklich gelohnt!

sieht beinahe so aus, als ob er mich anguckt :)
Am 16.5 verließ ich Koh Phangan aber auch schon wieder (wie gesagt ein sehr enger Reise"plan") Richtung Koh Samui, der größten der drei Inseln. Hier wohnte ich direkt am Strand in einer Hütte für 300Baht/Nacht, welche mir von einem Freund empfohlen wurde, der erst vor kurzem hier war. Ich war zufrieden mit der Unterkunft und auch die Insel selber war gut, auch wenn ich sie nicht so gut fand wie Koh Phangan. Auf Koh Samui blieb ich bis zum 19.5.

Den Rest des 16.5 entspannte ich mich am Strand und ging ein bisschen "Lamai City" erkunden, welches einen interessanten Markt hatte, auf dem Gemüse, Obst und Fleisch angeboten wurden, gepaart mit den typischen Garküchen.

Diese süßen Äffchen gab es im Marine-Park
Auf Anraten des Freundes in Deutschland hatte ich für den 17.05 eine Tour in den National-Marinepark "Anh Thong" gebucht, für 1000Baht war ich dabei. Die Tour war cool, wir fuhren dorthin, wo Leonardo di Caprio in "The Beach" sein Paradies auf Erden findet. Die beiden Inseln des Archipels, die wir besuchten, waren wirklich schön, super Aussicht und obwohl das Wetter beim letzten Stop nicht mehr mitspielte eine angenehme Tour, von der man um 17.00Uhr wieder zuhause war. Ich war wirklich müde, und nach einem kurzen Entspannen am Strand vor der Hütte und einer Dusche ging ich dann auch schon ins Bett.

Für ca. 1,90€ lecker Abendessen, sehr authentisch mit dem
Markt im Hintergrund un dem typischen Thai-Roller



Am 18.05 mietete ich mir wieder einen Roller und verbrachte den Tag damit, über die Insel zu fahren und die ein oder andere Attraktion anzugucken. Am Abend ging ich auf den oben erwähnten Markt und aß sehr gute Nudeln (Pad Thai) von einer Garküche. Danach verschlug es mich auf einen Nachtmarkt, auf dem von Buddhastatuen über Elektronik bis zu Klamotten und Schmuck alles verkauft wurde.

Das Schiff, was einen zum Marine-Park brachte
Am 19.05 ging es per Schiff und Bus dann nach Ao Nang, wo ich zwei Nächte blieb. Das war lediglich der Übergangsort in Richtung Koh Phi Phi für mich und dementsprechend entspannte ich die beiden Tage am Strand und im Hostel, welches übrigens eines der besten, wenn nicht das beste Hostel in meinen neun Monaten Reise war. Blitzblank, Frühstück, Obst, WiFi und generell in super Zustand. Auch der australische Besitzer war super sympathisch.

Na, wer kennt die? Richtig gut gemacht

Seit dem 21.05 war ich dann auf Koh Phi Phi, welches ich gestern in Richtung Phuket verlassen habe. Koh Phi Phi hat mir gut gefallen. Die Strände sind sehr schön (wenn auch leider teilweise verdreckt durch unachtsame Touristen), die Stadt ist passabel, super viele Tauchshops, ein paar Märkte und viele Restaurants,  sie hat sich gut vom Monstertsunami in 2004 erholt. Als mir bewusst wurde, dass der Tsunami schon wieder neun Jahre her ist, habe ich erstmal gestutzt. Neun Jahre? So lange?! Krass, hab ich da mal wieder gemerkt, wie die Zeit rast.

Der geniale Ausblick über Koh Phi Phi

Der Ausblick über die Insel von einem hoch gelegenen Aussichtspunkt, an dessen Fuße ich in einem Zimmer für 500Baht/Nacht wohnte, war grandios. Auch das Wetter war mal wieder super. Ein Highlight war hier die "Reggae Bar", in der sich Touristen gegenseitig aufs Übelste vermöbeln, wobei der Gewinner dann zwei kleine mit Alkohol und Mixer gefüllte Eimer bekommt (Wert um die 500Baht). :D

Leider zog es kurz nach dem Aussichtspunkt zu...
Koh Phi Phi ist eine reine Party-Insel (geworden?!) und von daher auch sehr touristisch, was leider die Preise sehr hoch treibt. So habe ich für drei Tauchgänge, die ich hier gestern am 22.5 gebucht habe, 4300Baht gezahlt. Diese waren allerdings auch sehr gut (es gab Stachelfische, einen Leopardhai, super viele Clownfische, also "Nemos", und 2Seepferdchen zu sehen). Leider war auch ein weibliches Ungetüm aus Dänemark mit von der Partie, wodurch die Tauchgänge nach 30-35 Minuten immer schon zu Ende waren und ich noch die Hälfte meines Lufttanks überhatte...was soll man machen, kommt vor. Immerhin habe ich jetzt schon 20 Tauchgänge gemacht, auf dass viele folgen mögen!

Auf Phuket begann jetzt die letzte Woche meiner Reise. Gestern fing ich meinen Kitesurf-Kurs an, der über drei Tage gehen wird (wobei heute entweder zu starker Sturm oder kein laues Lüftchen vorhanden war...). Für 11000Baht bekomme ich, wahrscheinlich weil es Nebensaison ist, Einzel- anstatt Doppelunterricht, das ist richtig cool. Auf jeden Fall war der erste Unterricht gestern genial und ich freue mich riesig auf die nächsten zwei Tage. Am 27.5 will ich dann entweder per Flugzeug oder Bus zurück nach Bangkok, wo dann am 28. um 1.10Uhr morgens mein Flieger nach Dubai geht.



Sonnige Grüße
Weltenbummler Sascha

Samstag, 11. Mai 2013

Tiger-Tempel und traumhaftes Tauchen

der längste Kanal Kanchaburis (32km)
Am dritten Tag in Thailand ging es (schon wieder) rund! Ich fuhr mit Larissa in den berühmten Tiger-Tempel, der um die 200 Kilometer entfernt von Bangkok liegt. Alles drum und dran hat mich die ganze Tour 1200Baht/30Euro gekostet.

So fuhr man dann an den Booten vorbei und wurde geentert
Morgens um 7.00Uhr wurden wir von dem Mini-Van abgeholt und nachdem jeder Teilnehmer eingesammelt war, fuhren wir ohne große Umschweife zu unserem ersten großen Stopp: die schwimmenden Märkte. Wie man aus dem Namen bereits erkennen kann, ist das ein kleines Netz aus Kanälen, auf denen Händler sowohl  ihre Läden in kleinen Booten verkaufen als auch am Rande des Kanals. Man wurde mit einem Boot zu den Händlern hin und her gefahren, wobei die Händler das Boot jeweils immer mit einem kleinen Enterhaken zu ihnen heranzogen und versuchten, Gewürze, Hüte und Ramsch zu verkaufen. Das war alles in allem recht interessant und nach 40-minütiger Fahrt á la Venedig-Gondel wurden wir zu einem Motorboot gebracht, was uns durch richtiges Hinterland entlang des Kanals fuhr bis zu einem Anlegepunkt, wo uns der Van dann wieder einsammelte. Die Fahrt war gut, überall grün, alte Häuser und ebenso alte Thais, die einem nett zuwunken.

Es ging weiter zum Lunch-Stop, da es bereits 11.30 war und der Ort des Mittags knapp eine Stunde entfernt lag. Das Essen war simpel: Viel Reis, ein wenig Omelett und dazu Hühnchen in süß-saurer Soße mit Gemüse. Der Tag war vollgepackt mit Stops, also hatten wir nicht lange Zeit zum Ruhen, sondern konnten jeder eine Banane mit auf den Weg nehmen und fuhren zu unserem letzten Stop vor dem Tiger-Tempel, ein Kriegsmuseum, was Eintritt kostete, weshalb wir darauf verzichteten und uns stattdessen eine Eisenbrücke anguckten/überquerten, die auch anscheinend einmal in einem Film vorgekommen war, den Namen des Films weiß ich allerdings nicht.

Nach wieder etwas längerer Fahrt waren wir dann endlich da: Wir kamen um 15.00 beim Tigertempel an, gerade rechtzeitig für das Fotoshooting mit den Tigern und den Gang aus dem Tiger-Canyon zum Gefängnis mit einem großen Tiger. Auf der einen Seite gefiel mir natürlich das Spektakel, viele Bilder hautnah mit einem Tiger haben zu können (man durfte diese sogar anfassen, Frauen den Kopf eines kleineren Tigers auf den Schoß nehmen), aber die Tiger schienen relativ abwesend. Es gab ja zahlreiche Berichte und News zum Tiger-Tempel, wie die Tiger nicht sehr gut behandelt werden und vieles mehr. Das Fotoshooting war auch äußerst hektisch, man wurde an der Hand zu den einzelnen Tigern mit erhöhter Geschwindigkeit hingeführt, erinnerte mich teilweise an Massenabfertigung. Ein kleiner Wehrmutstropfen also am Rande einer coolen Tour, die ihr Geld allemal wert war.

Am Abend traf ich mich mit Marcel und Stefan, es gab Bier und Kartenspiele, bis wir dann um 10.30 ihr Hostel verließen und uns rund um die Khao San verschiedene Bars suchten, wo es dann weiter ging. Es gab schließlich (ausnahmsweise mal) einen Grund: Ab Mitternacht hatte ich 24 Stunden lang Geburtstag! Die Highlights des Abends waren eine Reggae-Bar, die richtig entspannt war, zwei Loris, das sind die kleinen Affen mit den wirklich großen Glubschaugen, die wir dann auf den Armen und Schultern gemächlich rumturnen hatten und zuletzt eine Heuschrecke; knusprig geröstet und schön gesalzen hat sie ein bisschen an Chips erinnert und war wirklich schmackhaft :)

Da knabbert der Kleine gerade an meinem Armband! :D
Heute Nacht sind wir mit einem Bus aus Bangkok in den Süden nach Chumphon gefahren, wo wir eine Fähre in Richtung Koh Tao bestiegen hatten. Die Tour ging los um 19.00 und wir waren um 4.00Uhr morgens in Chumphon am Pier, wo wir ganze drei Stunden auf die Fähre Richtung Koh Tao warten mussten. Die Fähre selber brauchte dann auch nochmal an die 2 1/2 Stunden, und so kamen wir dann schließlich um 10.00 im Hostel an. Das Hostel ist seeeeehr spartanisch, keine Klospülung, keine richtigen Häuser, sondern Hütten, die verteilt in einem Tal liegen, gesäumt von Kokosnusspalmen. Man braucht ungefähr zehn Minuten zum Strand und ins benachbarte Dorf, also nicht zu tragisch. Der Strand ist insofern richtig gut, weil er von Palmen gesäumt und das Wasser glasklar ist; allerdings hat es eine gefühlte Temperatur von 30°C, weil es die ersten 30 Meter so flach ist.
Kurz vorm Verspeisen :o

Hier werde ich zwei Nächte bleiben, morgen beginnt meine Weiterbildung zum "Advanced open water diver", gefolgt von vier Fun-Tauchgängen, verteilt auf morgen und übermorgen. Danach weiß ich noch nicht, wo ich hin gehen soll. Es stehen entweder die benachbarten Inseln zur Auswahl, die beide auch sehr schön sein sollen oder die westliche Seite Thailands an die Andamanen-See, wo man noch viel besser tauchen können soll als schon in Koh Tao. So viele Dinge, so wenig Zeit.




Liebe Grüße aus Koh Tao
Sascha

Freitag, 10. Mai 2013

Tempel-Tag

Am zweiten Tag in Bangkok machte ich einen kulturellen Ausflug. Die Tempel von Bangkok sind ja eine der Hauptattraktionen und werden täglich von Tausenden von Touristen besucht; der Guide sagt, man solle morgens gehen, da es da noch nicht zu heiß ist und noch nicht so viele Touristen sind. Schlussendlich war ich um 12.00 beim ersten Tempel, da ich vorher noch durch die Altstadt Bangkoks geschlendert bin.

Den Anfang machte ich mit dem "Grand Palace" und "Wat Phra Kaew", ein riesiger Komplex und auch der größte, schönste Tempel in Bangkok. Das nutzen die Säcke natürlich auch aus, und kassieren für den Eintritt 500Baht/13Euro von Touristen, für Thais ist der Eintritt frei. Es gibt eine strikte Kleiderordnung, weshalb man die Schultern bedeckt haben und lange Hosen tragen muss, die nicht zerfetzt oder zu eng sind.

Gelohnt hat es sich auf jeden Fall. Der Tempel war der Hammer, überall hat es geglitzert und geglänzt, die Wandmalereien waren super und generell war der Tempel schlichtweg beeindruckend; das Highlight war das Gebäude, in welchem der sogenannte grüne Buddha stand (Fotos nicht erlaubt) und es generell einfach nur ohne Ende geschmückt war.

Damit endete der Kulturtag aber noch nicht und ich wanderte eiligen Schrittes Richtung "Wat Pho", der Tempel, welcher den größten liegenden Buddha enthält und die meisten Buddha-Statuen Thailands hält. Der Tempel kostete lediglich 100Baht Eintritt, war natürlich auch um einiges kleiner und wenig pompöser, aber immer noch sehr schön anzusehen, vor allem wegen des riesigen liegenden Buddhas. Während ich also so durch den Tempel schlenderte, rief mich plötzlich Marcel an, der andere meiner beiden Reisebegleiter, und fragte mich, was ich heute vor hätte. Nach kurzem Hin und her (es war 15.20) hatte mir Marcel dann erzählt, dass die beiden einen Deutschen kennen gelernt hatten (lange Randnotiz, die sehr verwirrend ist: dieser Mensch ist einer der merkwürdigsten, mit denen ich jemals Bekanntschaft gemacht habe. Laut seiner Aussage war er deutscher Blitzschachmeister, hat ein 2400 Schachelo, hat einen Algorithmus entwickelt, den alle Fussballligen heutzutage nutzen, arbeitet bei dem "BKA" Thailands - er trug das Abzeichen die ganze Zeit - und schien generell der Überflieger zu sein, kannte er doch den Besitzer von Hugo Boss, in dessen Apartement in Brasilien er nächstes Jahr leben würde, da er dorthin versetzt würde aufgrund der großen anstehenden Events und hatte während seiner Schachzeiten (um 1980) beim Bayern München diverse Berühmtheiten wie Hoeneß gekannt; dann wiederum lebte er in einer versteckten Gasse in einem Einzelzimmer in Bangkok, umgeben von ewig vielen CDs und Comics?! Es war einfach merkwürdig, ein netter Mensch war er aber zu 100%), der seit 21 Jahren in Thailand lebte und mit diesem in einen Spa gehen wollten; für 200Baht/5Euro wäre ich dabei. Da ließ ich mich natürlich nicht lumpen und eilte ins Hostel zurück, da wir uns um 16.00 beim Hauptbahnhof treffen wollten.
Wir fuhren mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Spa, wo wir schließlich um 16.40 ankamen. Wie auch alles andere bis jetzt war der Spa der Hammer. Es gab eine Dampfsauna mit Eukalyptusaufguß, eine normale Sauna, ein kaltes und ein heißes Wasserbecken - und mit heiß meine ich HEIß, 46°C, wenn man sich da nicht mental konzentrierte, hielt man es da drin keine fünf Sekunden aus. Weiterhin konnte man soviel Kokusnuss-Eis, Eier, Kartoffel-Ingwer-Suppe, Erdnüsse, Reis, Ananas, Bananen, Wassermelone und eine andere merkwürdige Frucht, die eine Mischung aus Birne und Apfel sein könnte und süß-wässrig war, essen wie man wollte. Wir blieben bis um 10.15Uhr im Spa, bis wir uns schließlich wieder per Taxi Richtung unser Viertel aufmachten.

Da ich ziemlich müde durch den Spa war (man würde gar nicht meinen, dass Obst und Eis essen und Saune gepaart mit kaltem und heißem Wasser so ermüdend ist :D), verabschiedete ich mich von Marcel und Stefan und ging in mein Hostel, wo ich dann um kurz nach Mitternacht einschlief. Es war so viel Zeit vergangen, da wir nach dem Spa noch in Franks (so hatte sich der Deutsche uns vorgestellt) Wohnung/Zimmer gegangen waren, um uns seine Berichterstattung bezüglich der Fluten und Krisen in Bangkok im Internet zeigen zu lassen. Ein verdammt merkwürdiger Tag (und zwar merkwürdig in beiden seinen Bedeutungen)!


Das erste Mal Thailand

Bangkok has him not! Aber Bangkok ist der Hammer, schlichtweg genial und auf eine so ganz andere Weise super wie es Australien war.

Wie im vorherigen Post von mir korrigiert (den hatte ich am Sydney Flughafen geschrieben und jetzt eben angepasst), bin ich erfolgreich in Bangkok am 7.Mai um 1.10morgens angekommen. Ich bin also schnurstracks die nötigen Stationen wie Gepäckaufnahme, Einreiseschalter abgelaufen, bevor ich etwas Geld in der Wechselstube fürs Taxi holte und mich zum Taxistand aufmachte. Auf dem Weg zu diesem wurde ich dann von anderen Gestalten im Airport angesprochen, ob ich denn nicht ein Taxi bräuchte, aber ich verneinte höflich und gelangte zum offiziellen Taxistand, durch welchen ich mein Taxi buchte.

Die Fahrt nach Bangkok kostete mich 470Baht mit allem drum und dran, dauerte knapp eine Stunde und 70 Kilometer und brachte mich direkt vor die Tür meines Hostels, in dem ich jetzt auch gerade sitze, "Suneta Khaosan Hostel". Umgerechnet habe ich 12€ für das Taxi gezahlt. Im Hostel ließ ich mich dann noch von dem Besitzer üüberzeugen, ein Bett für einen günstigeren Preis als normal für die Nacht zu nehmen, was eine gute Idee war, und schließlich war ich dann um 3.00Uhr morgens im Bett.

Am nächsten Tag wachte ich um 10.30Uhr auf, packte meinen Rucksack und ging in die (kleine) Lobby des (kleinen) Hostels, was übrigens sauberer und hübscher ist als so manches 3-Sterne-Hotel in Europa. Ich wurde förmlich von der Schwüle erschlagen, als ich das durch Klimaanlage gekühlte Zimmer verließ und es wurde mir nochmal bewusst: Du bist in Bangkok! Nach ein bisschen Stöbern in einem LonelyPlanet-TravelGuide in dem Buchregal des Hostels habe ich mich dann auf den Weg gemacht, ein bisschen die Umgebung zu erkunden.

Ich verließ das Hostel und war baff. Überall waren Stände wie auf einem Bazar. Es wurden Kleidung, Taschen und anderer Ramsch verkauft, dazwischen die berühmten Garküchen, wo man ab 25Baht (also knapp ein Dollar) etwas zu essen bekommt. Sie bieten Nudelgerichte, Reis, Fleisch und generelle Thaiküche an. Das Essen schmeckt richtig gut, ist günstig und meinem Magen geht es immer noch gut ;)

Mein Hostel ist weniger als fünf Minuten Fußweg entfernt von der Khao San, die Straße, die weltbekannt ist, vor allem auch durch den Film "The Beach". Hatte mich der erste Schritt auf die Straße schon umgehauen, so war der Weg zur Khao San und der Spaziergang über diese nochmal heftiger. Es ist einfach unglaublich, einfach so ganz anders als alles was ich bis jetzt gesehen habe, am meisten erinnert es noch an Ägypten. Überall kommen Leute auf einen zu, die einem einen maßgeschneiderten Anzug verkaufen wollen, Tuk-Tuk- und Taxifahrer wollen einem einen Lift anbieten und generell will jeder nur dein Geld. Trotzdem ist es cool.

Ich besorgte mir schnell eine neue Sim (neue Nummer für die 3 Wochen ist jetzt 0876853851) und ging wieder zurück ins Hostel, wo ich mich kurzerhand sehr spontan entschloss, einen Thai-Kochkurs zu machen. Es war 13.20 und der Kochkurs ging um 13.30 los, weshalb ich mich direkt zur Schule aufmachte. Zum Glück war der Kurs nicht ausgebucht (wir waren 4 Schüler) und so habe ich dann für etwas weniger als 40Euro einen fünf-stündigen Kurs gehabt, in dem wir auf einen lokalen Markt ein paar Zutaten einkauften, während uns Mae, die Köchin, Infos über die Thai-Küche gab, und danach vier äußerst leckere Gerichte kochten und auch aßen.

Am Abend traf ich mich dann mit Astrid, Larissa, da ich mit letzterer eine Tour ins westliche Thailand machen wollte. Zuletzt stieß auch noch Stefan dazu, einer der beiden zukünftigen Reisebegleiter, mit denen ich heute nach Koh Tao fahre, eine der Inseln im südlichen Golf.



Das war es also...

...zumindest mit Australien fürs Erste.

Als ich diesen Post schrieb, saß ich gerade am Sydney Flughafen und beruhigte mich langsam auch wieder von dem Stress, den ich mir selber (vollkommen unnötig) bereitet hatte. Die Zeit nicht im Auge gehabt, war es plötzlich schon 16.40Uhr gewesen, zum Glück hatte ich online eingecheckt und musste so "erst" um 17.15Uhr beim Flughafen sein. Also schnell das restliche Zeug in den Backpack geworfen und auf zur Centralstation, Zug Richtung Flughafen nehmen. Glücklicherweise lief hier alles glatter als man es in Situationen, wo man keine Zeit hat, gewohnt ist und so war ich dann am Gepäckschalter um 17.17Uhr, die Dame war so nett, mich nicht abzuweisen, zumal ich mich sogar noch an eine vorhandene Schlange anstellte. Unglücklicherweise habe ich mein kleines Handtuch, meinen Schlafanzug und eine meiner drei letzten verbleibenden (anfänglich 6) Unterwäschestücke im Trockner vergessen... :D Memo an mich, Unterhosen kaufen.

Mein Flug ging um 18.30. Ich war aufgeregter auf das Bevorstehende als ich dachte aber auch super zufrieden und stolz auf das hinter mir liegende. Die 8 1/2 Monate in Australien sind wirklich gerannt und es war also wirklich der letzte Tag auf australischem Boden. Ich habe viel erlebt und viel Spaß gehabt.

Und das Wichtigste: Wenn ich ich vor acht Monaten wieder in Melbourne wäre, ich würde es nicht anders machen ( außer vielleicht mich der Nahrung bezüglich ein bisschen mehr beherrschen:) ).

Auf jeden Fall bin ich aber nun doch wirklich sehr gespannt auf meinen Urlaub vom Urlaub in Thailand. Um 1.10 morgens bin ich in Bangkok angekommen, was mir am meisten von allen Dingen Sorgen bereitete. Das erste Mal in einem mir total fremden, diesmal süd-ost asischem Land? Gutes Material, direkt bei der ersten Dienstleistung (Taxi meine ich damit) über den Tisch gezogen zu werden, meint ihr nicht?

Ich lasse die Tage in Bangkok was von mir hören, und wenn nicht, "then Bangkok has him" (Hangover II).
Sascha auf Reisen =)

Freitag, 3. Mai 2013

Abschied...


...zumindest der erste von einigen.

Heute ging mein Flieger von Cairns, ziemlich weit nördlich in Australien, nach Sydney zurück, wo ich die letzten drei Tage meines Australienaufenthalts verbringen werde.
Der Flieger ging um 10.45 und kam in Sydney um 13.30 an, 3000Kilometer in gerade einmal drei Stunden und 45 Minuten ist einfach der Hammer (eine Stunde Zeitzone übrigens, ich habe mich nicht vertan, wie der aufmerksame und schadenfrohe Leser eventuell gemerkt zu hoffen hat :)).

Beim Frühstück in meinem Hostel - das N-Joy Resort -, wo ich jetzt ungefähr eine Woche lang gewohnt habe, habe ich mich dann von Alex verabschiedet, wobei wir gesagt haben, dass der eine den anderen doch ruhig nochmal besuchen kommen kann, wenn man zurück in Europa ist. Ebenso habe ich mich von Jeppe und Stine verabschiedet (zwei Dänen), mit denen Alex und ich die letzten Tage verbracht hatten. Und auch das Wetter weint um mich, es regnet nicht zu knapp, obwohl eigentlich angesagt war, dass die Sonne hinter vereinzelten Wolken hervorschauen sollte. In Sydney allerdings begrüßte mich Sonnenschein und eine milde, angenehme Temperatur.

Morgen sollte eigentlich mein Skydive in Sydney stattfinden (um nochmal jeden auf den neuesten Stand zu bringen: Ich habe mir für nicht ganz wenig Geld einen Skydive gekauft, welcher in Sydney aus einem Helikopter aus 4.3km Höhe stattfinden sollte)


;Nur wurde ich gestern per SMS von der Firma angetextet, dass deren Helikopter gerade jetzt eine dreiwöchige Wartung vor sich habe, und dass sie natürlich versuchen, einen Ersatz-Heli zu bekommen, aber sie für nichts garantieren könnten - SPITZE!
Ich habe die Helden von der Skydive-Agentur eben nochmal angerufen, da sie sich nicht gemeldet haben, und mir wurde gesagt, dass sie keinen Ersatz-Heli besorgen könnten. Ich bekomme also mein Geld mit den zehn Prozent Abzug von meiner Agentur wieder, hoffentlich passt das alles zeitlich mit Schließung meiner Kontos...muss halt auch mal etwas schief gehen.

Wie die Zeit wieder gerannt ist, habe ich auch vor zwei Tagen gemerkt, als mich jemand mit den Worten "Nur noch 28 Tage" anschrieb; ich bin natürlich ein bisschen traurig, dass die Zeit in OZ jetzt vorbei geht, aber noch viel mehr freue ich mich auf Thailand und vor allem auch zuhause.

In diesem Sinne: "Nur noch 26 Tage."

Tauchen im Great Barrier Reef


Am vorletzten Donnerstag (25.4.) habe ich meinen Tauchkurs mit "ProDive Cairns" für einen stolzen Preis von 780$ angetreten. Der Tauchkurs bestand aus fünf Tagen, aufgeteilt in zwei Tage Theorieunterricht im Klassenraum und Praxisunterricht im vier Meter tiefen Pool, wo man die Basics gelehrt bekam und drei Tage auf offener See, wo man zum Open-Water-Diver ausgebildet wurde und nach den vier Pflichttauchgängen fünf Spaßtauchgänge antreten konnte. Unsere Anfängergruppe bestand aus neun Leuten (vier Schweden, mit mir drei Deutschen und zwei Südafrikanern), die noch einmal in zwei kleinere Gruppen aufgeteilt wurden. Man hatte die Möglichkeit, einen deutschen Kurs zu besuchen, aber ich hatte den englischen Kurs gewählt und habe es nicht bereut. Unsere Tauchlehrer waren Chloe aus Frankreich, Steffen aus Deutschland und die beiden angehenden Tauchmeister Andrea aus Deutschland und Ben aus England. Ich fühlte mich durchgehend gut betreut und sicher. Das Wetter, während ich auf dem Schiff war, war mäßig, was zum Glück nicht allzu schlimm unter Wasser war. Es regnete einen großen Teil der letzten zwei Tage, dennoch blieb die Sichtweite unter Wasser bei zehn bis 15 Metern.

Die ersten beiden Tage waren unspektakulär, man wurde morgens einmal um 7.30 und um 6.30 abgeholt und verbrachte die eine Hälfte des Tages im Pool, die andere im Klassenraum. Am Ende des zweiten Tages gab es einen Test, den man natürlich bestehen musste und den Weg zum Schiffsaufenthalt ebnete. Am dritten Tag wurde man morgens um 6.00 abgeholt und zum Hafen gefahren, wo wir Anfänger mit 17 anderen bereits zertifizierten Tauchern das Schiff bestiegen. Diese waren aus allen möglichen Altersgruppen, der älteste war wohl der 60-jährige Deutsche, der jüngste Passagier war Brandon, 13 Jahre alt, der auch ein Anfänger war.

Die See war sehr rau, wodurch das Schiff extrem stark hin- und hergeschaukelt wurde. Viele der Passagiere waren seekrank, vor allem die Japaner und Dominik, der männliche Part des deutschen Anfängerpaares, waren gebeutelt. In den ersten zwei Tagen konnte er nichtmal ein Reiskorn essen, ohne es gleich wieder von sich zu geben. Mir wurde auf dem Weg zum Riff auch leicht übel, allerdings legte ich mich ins Bett und schlief einfach, bis wir unser Ziel erreicht hatten.

Als am Riff der Anker ausgeworfen worden war, gab es eine kurze Einleitung von Chloe für meine kleine Gruppe, die aus Robyn und Brandon, den Geschwistern aus Südafrika, Christopher und Robert aus Schweden und mir, Sascha aus Deutschland, bestand. Wir schlüpften schnell in unsere Stingersuits, zogen uns die Tauchausrüstung an und begaben uns schleunigst ins Wasser, wo wir die ersten essentiellen Basics im offenen Wasser gelehrt bekamen. Genau wie beim zweiten Tauchgang ging auch beim ersten Tauchgang die Zeit viel zu schnell um, und so saßen wir auch schon wieder in der Lounge des Schiffes, wo wir das erste (ausgezeichnete!) Mahl der Schiffstour genossen und über das Gesehen unter Wasser redeten (einen Rochen und einen Clownfisch). Das Mittagessen bestand aus einem großen, kalten Büffett, an welchem man sich so oft bedienen konnte wie man wollte. Danach folgte nach kurzer Zeit auch gleich schon der zweite Tauchgang, wiederum gefolgt vom Abendbrot. Alle zertifizierten Taucher gingen danach noch einmal tauchen - Nachttauchgang - und wurden an Bord des Schiffes dann von einer Präsentation von Steffen (dem Tauchlehrer) über Unterwasserfotografie und einem großen Tablett mit Apfelstrudel erwartet. Die Tage liefen also so ab: Tauchen, Essen, Tauchen, Essen, Tauchen, Essen, Schlafen. Ebenso gab es Kaffee, Tee, heiße Schokolade, Obst und Kekse so viel man mochte, aber das brauchte man in Anbetracht der Hauptmahlzeiten gar nicht.

Der zweite Tag begann am morgen um 7.45, wo wir sofort mit einem Tauchgang begannen. Bei diesem und auch dem nächsten Tauchgang sah unsere gesamte Gruppe keine einzige Schildkröte. Sollte ich etwa in meinem ganzen Australienaufenthalt keine einzige Schildkröte sehen?! Diesen Gedanken erstmal verdrängt, waren wir nach dem vierten Tauchgang dann endlich zertifizerte Taucher und durften somit dann endlich alleine tauchen. Den folgenden Tauchgang bestritt ich mit Brandon und Robyn, beide mit 13 und 16 noch minderjährig, weshalb sie nicht alleine tauchen durften. Brandon war aufgeregt wie ein Kind an Weihnachten und Geburtstag zusammen. Wir tauchten entlang der Navigationsleine hinunter zum Grund des Riffes, welches ein neuer Teil des Riffes war (wir wechselten im Verlaufe der Tage die Riffseite insgesamt dreimal, wir tauchten also an vier verschiedenen Rifforten). Es dauerte nicht lange, bis wir schließlich endlich unsere erste Schildkröte sahen. Sie schlief gerade unter einem kleinen Stück Riff und war riesig; länger als zwei Meter und mehr als doppelt so breit wie ich. Das sollte auch nicht die erste Schildkröte gewesen sein und so sahen wir im Verlauf des 40-minütigen erstmals ungeführten Tauchgangs drei Schildkröten, diverse Rochen und sogar einen grauen Riffhai!

Die nächsten drei Tauchgänge wären normalerweise auch ungeführte Tauchgänge gewesen, aber ich entschied mich, das Angebot von "ProDive" wahrzunehmen, und eine Fortbildung zum "adventure-open-water-diver" zu machen, was mich noch einmal 175$ kostete und es mir erlaubt, bis zu 30 Meter (anstatt 18 Meter) tief und in Schiffwracks zu tauchen; was denkt ihr übrigens, wie viele registrierte Schiffwracks es in der Nordsee gibt? 100? 500? "Knapp daneben", es sind um die 50.000 registrierte Schiffwracks, und ungefähr nochmal die gleiche Anzahl Unregistrierter!

Am letzten Tag ging der Tag also um 6.45Uhr mit meinem Tieftauchgang los, wo ich bis zu 29.5Meter Tiefe tauchte, ein cooles Gefühl. Der zweite Tauchgang war bereits um 9.00, und der dritte um 11.30, was in große Hast resultierte und am dritten Tauchgang aufgrund der Erschöpfung vieler Teilnehmer nur noch zehn Leute teilnahmen. Um 15.30 waren wir dann nach einer weiteren schaukeligen Fahrt im sicheren Hafen von Cairns, wo wir zum Abschluss nochmal in den Shop gefahren wurden, um die Riff-Steuern zu zahlen.

Der Kurs hat mir super gefallen, und auch wenn er nicht ganz günstig war, so hat er sich doch gelohnt und ich bin der Meinung, besser ein bisschen mehr Geld beim Tauchen auszugeben als zu wenig und dann plötzlich ohne Luft aufm Grund rumdümpeln :)
Leider habe ich keine Fotos gemacht; man konnte sich zwar eine Kamera mieten, aber ich fand, war die Sichtbarkeit im Riff doch gut, dass ich die Fotos nicht brauchte. Ich überlasse es also eurer Imagination und meinem Gedächtnis, sich das Geschehen unter Wasser vorzustellen.

Grüße
Sascha



Die verrückteste Tour in Australien!


Dienstag vor einer Woche habe ich die Tagestour gemacht, die ich bis jetzt am besten fand; sie trägt den Namen "Uncle Brians Atherton Tablelands Tour; Fun, falls and forest".
 Ich bin morgens um 7.30 (als erstes von allen) von einem 24-Personen-Bus in meinem Hostel abgeholt und mit einem sehr schwachen Händedruck von "Cousin Brad" begrüßt worden. Brad war ein um die 30 Jahre alter, großer und dünner Mann, mit mittellangen und ungezähmten schwarzen Haaren, ein sehr abgedrehter Typ, aber das muss man für diese Art von Tour als Guide auch sein.

Bloß nicht auf die Schnauze fallen :)
Rainbow at the fall!
Nachdem im Laufe der nächsten Stunde alle anderen (ausnahmslos) Backpacker abgeholt worden sind, wurden wir nochmal von Brad als "Familie" begrüßt, gegenseitig vorgestellt und eingewiesen; die Mitglieder dieser Familie waren sehr international, aus Deutschland (vier Hamburger!), Amerika, England, Niederlande und der Schweiz. Die Bezeichnung "family" sollten wir für den Rest des Tages behalten, hatte er sich uns schließlich als Cousin Brad vorgestellt und uns erzählt, warum Onkel Brian es denn heute nicht geschafft hätte, die Tour selber zu führen (was natürlich jeder Gruppe erzählt wird). Er erzählte uns, was wir über den Tag
 sehen und machen würden und dass wir uns auf verrücktes Zeug einstellen dürften - und das war nicht übertrieben, soviel kann ich verraten...

Wir fuhren also von Cairns aus südlich den Highway entlang, wo dann plötzlich der "Wagen" anfing, immer wieder abrupt leicht zu stoppen und wieder zu beschleunigen; daraufhin adressierte er den Wagen mit dem Namen "Gus", schimpfte mit ihm und erzählte uns, dass Gus jedes Mal sehr aufgeregt sei, wenn er neue Mitfahrer hätte - oh mein Gott, wo waren wir denn hier gelandet? :)



Schließlich bogen wir Richtung hügeliges Inland ab, begleitet von ein paar Informationen seitens Brad, dass er versuchen würde, uns allerlei Tiere zu zeigen und außerdem, dass die Berge in der Umgebung die Höchsten Queenslands seien. Wir kamen in einem kleinen verschlafenen Dörfchen an, dessen Name mir entfallen ist, wo wir anscheinend das erste seltene Etwas gefunden hatten, war Brad doch plötzlich sehr aufgeregt und versuchte uns zu zeigen, was er meinte (wir saßen alle im Bus). Keiner konnte es jedoch sehen und schließlich löste er es mit lauter Stimme auf: "The UI" - der U-Turn, der hier in OZ sehr berühmt ist...alle stöhnten "begeistert" auf und irgendwie schaffte er es, viermal diesen U-Turn zu befahren, bis er uns schließlich in Frieden ließ,einige waren sichtbar genervt und wollten endlich das erste Mal baden!

Wir schafften es größtenteils unbeschadet zu unserem ersten Stopp, einem Teil des Regenwaldes, wo wir nach einem kurzen Spaziergang durch diesen (mit wirklich großen Spinnen und vielen Mücken) und einer kleinen Erfrischung im Süßwasserfluss einen kurzen Essensstop mit Biscuits, Saft und Wasser hatten. Es ging weiter zu einem weiteren Süßwasserfluss/becken, der von einem Becken über eine natürliche Steinrutsche in ein tieferes Becken floss. Diese war die Attraktion des Stopps, und sie schien vor allem sehr bekannt zu sein, da auch viele Australier hier waren, die über die Rutsche glitten und sich auf den Steinen sonnen ließen. Auf dieser Steinrutsche hat Brad angeblich auch seinen oberen Schneidezahn zur Hälfte verloren, als er die Steinrutsche einst zu surfen versuchte. :D

FAST-Model
Als nächsten der letzten Stops war der Milla-Milla-Wasserfall an der Reihe, der laut Brad 40 Meter tief fiel; es stellte sich jedoch heraus, dass dieser "nur" 19 Meter hoch war, was immer noch gut den Rücken massierte, als ich hinunter durch schwamm. Brad meinte, 40 Meter höre sich erstaunlicher und besser an als nur 19 Meter. Nach einer Fotosession a la Dove-Werbung, an der jeder teilnahm, führte uns unsere Reise zu einem Hostel-Restaurant, wo es ausgezeichnetes Mittagessen in Form von Hähnchenschenkeln mit Beilagen gab, gefolgt von warmen Schokoladenkuchen mit Vanilleeis. Auf den Wegen zwischen den Stopps wurden wir immer wieder von Gus's Liebesgeschichte mit dem Milchlieferwagen Matilda geplagt, was oft in Stottern des Motors und "Weinen" des Wagens durch die Scheibenwischer endete (da sie seine Liebe nicht erwiderte). Ebenso gab Brad merkwürdige Geschichten und Informationen über Cairns Umgebung zum Besten und brachte uns dazu, ein Spiel zu spielen, in dem man einen Ring von Person zu Person geben musste, indem man ein Streichholz zwischen den Lippen hielt und den Ring vom einen auf das andere hinüberschieben musste - gar nicht so leicht, und extrem lustig! Auch die anfängliche Zurückhaltung und Skepsis gegenüber den Peinlichkeiten der Tour nahm langsam ab und jeder war gelassen und hatte Spaß.
es war schon kalt...

Die Zeit schritt wie immer rasend voran - es war schon 16.30! - und wir kamen an unserem letzten natürlichen Schwimmbad an, einem versiegten Vulkan, wo es neben einer schnellen Erfrischung (das Wasser war angenehm war, Restwärme des Vulkans?!) schon wieder eine Stärkung in Form von Muffin, Marshmallows und heißer Schokolade gab; auch in Hinsicht auf Verpflegung war diese Tour mit Abstand die Beste.

Als ob es was umsonst gäbe ;)



Als um 17.30 die Sonne hinter den Baumwipfeln langsam verschwand, ging es zum letzten Stop der Tour, der ein wahres Highlight war: Schnabeltier-Gucken! Schnabeltiere sind verdammt selten und umso cooler war es, als sich dann eines im Dunkeln zeigte. Wir fuhren in ein Hostel in der Nähe, wo man sich umziehen und erleichtern konnte, bevor wir die 90-minütige Heimfahrt Richtung Cairns antraten. Hierbei hatte Gus wieder einmal Macken in Form von plötzlichem, abruptem Bremsen und fuhr zeitweise sogar auf den Haltestreifen, wo wir mit 20km/h entlangtuckerten...


Abends um 20.30 schließlich im Hostel angekommen, war ich dann auch wirklich müde, aber total zufrieden. Die Tour war richtig gut, vor allem aus einem Grund: Die Tour ist ganz anders als jede andere Tagestour; sie ist albern, verrückt und einfach super.




Cheers

Sascha