Damit man sich vorstellen kann, wo wir immer angelegt und geschnorchelt haben |
Meine Tour soll im normalen Verkauf 544$ kosten (da ich ja ein Riesenpaket gebucht habe, war es für mich günstiger, denn 544$ ist es meiner Meinung nach nicht wert), über drei Tage gehen und findet auf dem ehemaligen Segelschiff "Apollo" statt, welches unter anderem das Sydney-Hobart-Segelrennen zweimal gewonnen hat, welches jedes Jahr am 26.12 stattfindet. Wir sind leider nicht gesegelt, da es kein Lüftchen gab. Allerdings will ich mich nicht über das Wetter beschweren, denn das war der Hammer. Durchgehend Sonne, warme Temperaturen und kaum Wolken, perfektes Wetter für die Whitsunday Islands.
Nachdem alles Gepäck der 26 Teilnehmer an Bord des Schiffes verstaut worden war, wurden ohne große Umschweife die Leinen gelöst und das Schiff nahm Kurs auf die Whitsunday Islands. Die 26 Passagiere waren ausnahmslos Backpacker, Herkunftsnationen Deutschland, Schweden, Schweiz, Frankreich, Kanada, England und Niederlande, alle um die 20 Jahre alt.
Auf dem Weg zu unserem ersten Stop der Tour wurden wir auch nochmal von der Schiffscrew begrüßt, bestehend aus dem Skipper Matt, ein glatzköpfiger, in die Jahre gekommener Mann, der teilweise etwas grob und ruppig war, aber alles in allem mit seinen (makaberen) Witzen aufheiterte und uns sicher um die Inseln schipperte; dem Burschen für alles, namentlich Jed, der kochte, aufräumte, putzte, das Schlauchboot fuhr und generell überall mithalf und zuletzt dem Tauchlehrer Josh, wobei die letzteren junge Spunde um 22 waren.
Unser erster Stopp war Border Island, wo wir das erste Mal schnorchelten und die ersten vier Gruppen tauchen gingen. Da ich in der vierten Gruppe war, bin ich zuerst schnorcheln gegangen und wurde dann später eingesammelt und zum Tauchspot gefahren. Da ich keinen Tauchschein habe, tauchte ich mit drei anderen Passagieren (Marie aus Deutschland, Clement und Camille aus Frankreich), geleitet von Josh. Uns wurden schnell die Basics des Tauchens erklärt und dann ging es auch schon unter Wasser. Nach gefühlten 10 Minuten und viel zu wenig Fischen war der Spaß dann auch schon wieder vorbei und man tauchte auf. Es war ein cooles Gefühl, unter Wasser atmen zu können!
Als alle aus dem Wasser waren, gab es Mittagessen, was aus belegten Broten und Salat bestand, und der Skipper steuerte das Boot Richtung unserem ersten Ankerplatz für die Nacht, welche sich auf der anderen Seite der Insel des Whitehaven Beach befand, die Ikone der Whitsunday Islands mit blendend weißem Sand und super klarem Wasser. Ziemlich am Anfang des Weges stoppte das Boot noch einmal für eine weiter Schnorchelgelegenheit, nicht weit entfernt von unserem ersten Stop, aber da ich gerade am Verdauen war, entschloss ich mich dazu, ein Nickerchen in der Sonne zu machen und mich von der Sonne leicht röten zu lassen. Das merkte ich allerdings erst am Abend und war zum Glück kein starker Sonnenbrand.
Um 17.30 kamen wir dann schließlich an unserem Rastplatz an, der Skipper erzählte uns den Plan für den morgigen Tag und Jed, der Koch, läutete zum Abendessen, wobei es wie auch schon beim vorherigen Mittag und auch am zum folgenden Mittag lauten sollte "Ladies first", was für die Männer bedeutete, dass sie ohne Salat ausgehen würden. Wie auch bei allen anderen Mahlzeiten säuberte man danach sein Besteck und Teller selber. Den Abend verbrachten wir auf dem Deck des Segelschiffes mit Karten und Trinken, wobei das Hauptspiel darin bestand, eine möglichst bequeme Sitzmöglichkeit zu finden, da ein Segelschiff NICHT zum Sitzen auf Deck designed ist; das wusste ich spätestens zu dem Zeitpunkt :)
Am nächsten Tag stand man entweder von alleine um 7.45 auf oder wurde aufgeweckt, denn der Plan für den Tag war lang. Als erstes gab es Frühstück (Müsli, Cornflakes, Toast mit Aufstrich), schnell gefolgt von einer Übersetzung der Passagiere zur "Tongue Bay", welches auf der anderen Seite des Inselarms zum Whitehaven Beach lag. Nach einem kurzen Spaziergang über die Insel, waren wir auch schon beim Ausguck angekommen, der einen WAHNSINNIGEN Blick über Whitehaven Beach ermöglichte. Einfach der Hammer, und das Wetter spielte auch hier mit, unglaublich für mich!
Schnell ging man dann runter zum Strand, wo uns eine Stunde gewährt wurde, bevor wir zum Schiff zurück mussten, welches Kurs auf unseren nächsten Stop nahm: "Pinnacle Bay". Laut unserem Skipper der Traumspot fürs Schnorcheln, da der Punkt selten angelaufen würde, da oftmals die Tiden nicht stimmten und die Wetterbedingungen unzureichend seien. Wir waren also im Glück und konnten hier ausnahmsweise schnorcheln ( wenn man ihm denn glaubte ;) ).
Die Zeit rannte allerdings schon wieder und es war bereits 12.00Uhr , weshalb es Mittagessen bestehend aus Wurst, Brot und Grünzeug gab (wieder Ladies first, wieder wenig Salat für die Männer,), gefolgt von Schnorcheln und den letzten Einführungstauchgängen für die restlichen drei Gruppen. Manche Leute tauchten und schnorchelten gar nicht, ich frage mich ernsthaft, warum man dann extra Geld ausgibt, um auf ein Schiff zu gehen, was auf Schnorcheln ausgelegt ist und einen Tauchgang umsonst hat, aber manch einer hat halt zuviel Geld und weiß nicht wohin damit.
Um 14.00 wechselten wir schnell das Riff und gelangten zur "Luncheon" Bay, nur einen Steinbruch entfernt von der vorherigen Stelle. Hier sah ich dann endlich auch einen kleinen Riffhai und einen riesigen Papageienfisch, den ich sogar anfassen konnte, was man natürlich normalerweise nicht machen sollte.
Um 17.00 segelten wir dem Sonnenuntergang entgegen (oder sollte ich sagen hinterher?!) Richtung "Blue Tongue Bay", was in super Fotos resultierte. In der vor Wellen geschützten Bucht legten wir Anker, aßen Steak, Salat, Toast und Kürbisrisotto (der Grund, warum ich das erinnere, ist der Fakt, dass es diesmal hieß Männer zuerst, da es ja sei Steak sei :)) und erzählten uns gegenseitig, was wir denn alles Tolles heute unter Wasser gesehen hätten. Wie immer musste es Leute geben, die am letzten Abend der Tour übertreiben; diesen Job übernahmen die drei Kanadier, die am Ende des Abends über der Reling hingen und ihr Abendbrot wieder von sich gaben.
Dementsprechend fertig waren die drei dann auch am nächsten Morgen und es schafften es nichtmal für Frühstück um 8.30 aus dem Bett (gutes Frühstück mit Ei und Speck). Der Skipper erzählte uns während es Essen, was wir übrigens wie jede andere Mahlzeit auch an Deck, mit dem Teller auf dem Schoß oder im Stehen zu uns nahmen, dass wir auf dem Weg zu unserem letzten Stop seien, dem "one foot beach". Der Strand heißt "ein-fuß-strand", da bei Flut nur genau eine Fußbreite davon zu sehen ist. Das war laut der Crew die Toplocation für Schildkröten, aber auch hier hatten nur drei Leute das Glück, eine zu Augen zu bekommen - ich gehörte dazu..NICHT :) Nicht weiter tragisch, dachte ich mir, würde ich doch in Cairns sicher welche zu sehen bekommen.
Um 12.00 verließen wir den "one-foot-beach" und das Schiff tuckerte langsam aber sicher wieder Richtung Airlie Beach, womit wieder drei Tage meiner Reise vorbei waren, die viel zu schnell rumgegangen sind. Erinnerungswürdig ist die Einladung des Franzosen Clement, den ich doch mal in Toulouse besuchen kommen soll.
Am Abend des selben Tages (Sonntag, 21.4) ging es für mich auch gleich schon per Greyhound-Bus weiter nach Cairns, eine Strecke von knapp zehn Stunden, die ich mehr schlecht als recht im Bus verbrachte. Damit bin ich also seit dem 22.4 um 6Uhr morgens an meinem letzten neuen Stopp in Australien angekommen.
Liebe Grüße
Sascha