Dienstag, 30. April 2013

Whitsunday Islands

Endlich habe ich mich aufgerafft, neue Blogeinträge zu schreiben, es ist die letzten Tage jetzt auch einiges passiert!

Damit man sich vorstellen kann, wo wir
immer angelegt und geschnorchelt haben
Meine Whitsunday Islands Tour ist auch schon wieder echt lange her. Am 19.4 bin ich morgens um 8.30 von meinem Hostel in dem kleinen Küstenstädtchen Airlie Beach an den Pier gefahren worden, wo alle Teilnehmer der Tour von den Reiseleitern begrüßt und eingewiesen wurden. Jeder hat angegeben, ob er bereits zertifizierter Taucher sei und man hat einen passenden Stingersuit bekommen, ein sehr dünner Anzug, um sich vor den Quallen zu schützen, die die Gewässer im nördlichen Queensland von November bis April unsicher machen. Ich wurde auf der Tour von einer (nicht giftigen) Qualle an der Hand berührt und der Stich hat noch nach fünf Minuten gebrannt, die Stingersuits sind also schon sinnvoll.

Meine Tour soll im normalen Verkauf 544$ kosten (da ich ja ein Riesenpaket gebucht habe, war es für mich günstiger, denn 544$ ist es meiner Meinung nach nicht wert), über drei Tage gehen und findet auf dem ehemaligen Segelschiff "Apollo" statt, welches unter anderem das Sydney-Hobart-Segelrennen zweimal gewonnen hat, welches jedes Jahr am 26.12 stattfindet. Wir sind leider nicht gesegelt, da es kein Lüftchen gab. Allerdings will ich mich nicht über das Wetter beschweren, denn das war der Hammer. Durchgehend Sonne, warme Temperaturen und kaum Wolken, perfektes Wetter für die Whitsunday Islands.

Nachdem alles Gepäck der 26 Teilnehmer an Bord des Schiffes verstaut worden war, wurden ohne große Umschweife die Leinen gelöst und das Schiff nahm Kurs auf die Whitsunday Islands. Die 26 Passagiere waren ausnahmslos Backpacker, Herkunftsnationen Deutschland, Schweden, Schweiz, Frankreich, Kanada, England und Niederlande, alle um die 20 Jahre alt.

Auf dem Weg zu unserem ersten Stop der Tour wurden wir auch nochmal von der Schiffscrew begrüßt, bestehend aus dem Skipper Matt, ein glatzköpfiger, in die Jahre gekommener Mann, der teilweise etwas grob und ruppig war, aber alles in allem mit seinen (makaberen) Witzen aufheiterte und uns sicher um die Inseln schipperte; dem Burschen für alles, namentlich Jed, der kochte, aufräumte, putzte, das Schlauchboot fuhr und generell überall mithalf und zuletzt dem Tauchlehrer Josh, wobei die letzteren junge Spunde um 22 waren.


Unser erster Stopp war Border Island, wo wir das erste Mal schnorchelten und die ersten vier Gruppen tauchen gingen. Da ich in der vierten Gruppe war, bin ich zuerst schnorcheln gegangen und wurde dann später eingesammelt und zum Tauchspot gefahren. Da ich keinen Tauchschein habe, tauchte ich mit drei anderen Passagieren (Marie aus Deutschland, Clement und Camille aus Frankreich), geleitet von Josh. Uns wurden schnell die Basics des Tauchens erklärt und dann ging es auch schon unter Wasser. Nach gefühlten 10 Minuten und viel zu wenig Fischen war der Spaß dann auch schon wieder vorbei und man tauchte auf. Es war ein cooles Gefühl, unter Wasser atmen zu können!

Als alle aus dem Wasser waren, gab es Mittagessen, was aus belegten Broten und Salat bestand, und der Skipper steuerte das Boot Richtung unserem ersten Ankerplatz für die Nacht, welche sich auf der anderen Seite der Insel des Whitehaven Beach befand, die Ikone der Whitsunday Islands mit blendend weißem Sand und super klarem Wasser. Ziemlich am Anfang des Weges stoppte das Boot noch einmal für eine weiter Schnorchelgelegenheit, nicht weit entfernt von unserem ersten Stop, aber da ich gerade am Verdauen war, entschloss ich mich dazu, ein Nickerchen in der Sonne zu machen und mich von der Sonne leicht röten zu lassen. Das merkte ich allerdings erst am Abend und war zum Glück kein starker Sonnenbrand.

Um 17.30 kamen wir dann schließlich an unserem Rastplatz an, der Skipper erzählte uns den Plan für den morgigen Tag und Jed, der Koch, läutete zum Abendessen, wobei es wie auch schon beim vorherigen Mittag und auch am zum folgenden Mittag lauten sollte "Ladies first", was für die Männer bedeutete, dass sie ohne Salat ausgehen würden. Wie auch bei allen anderen Mahlzeiten säuberte man danach sein Besteck und Teller selber. Den Abend verbrachten wir auf dem Deck des Segelschiffes mit Karten und Trinken, wobei das Hauptspiel darin bestand, eine möglichst bequeme Sitzmöglichkeit zu finden, da ein Segelschiff NICHT zum Sitzen auf Deck designed ist; das wusste ich spätestens zu dem Zeitpunkt :)

Am nächsten Tag stand man entweder von alleine um 7.45 auf oder wurde aufgeweckt, denn der Plan für den Tag war lang. Als erstes gab es Frühstück (Müsli, Cornflakes, Toast mit Aufstrich), schnell gefolgt von einer Übersetzung der Passagiere zur "Tongue Bay", welches auf der anderen Seite des Inselarms zum Whitehaven Beach lag. Nach einem kurzen Spaziergang über die Insel, waren wir auch schon beim Ausguck angekommen, der einen WAHNSINNIGEN Blick über Whitehaven Beach ermöglichte. Einfach der Hammer, und das Wetter spielte auch hier mit, unglaublich für mich!
Schnell ging man dann runter zum Strand, wo uns eine Stunde gewährt wurde, bevor wir zum Schiff zurück mussten, welches Kurs auf unseren nächsten Stop nahm: "Pinnacle Bay". Laut unserem Skipper der Traumspot fürs Schnorcheln, da der Punkt selten angelaufen würde, da oftmals die Tiden nicht stimmten und die Wetterbedingungen unzureichend seien. Wir waren also im Glück und konnten hier ausnahmsweise schnorcheln ( wenn man ihm denn glaubte ;) ).

Die Zeit rannte allerdings schon wieder und es war bereits 12.00Uhr , weshalb es Mittagessen bestehend aus Wurst, Brot und Grünzeug gab (wieder Ladies first, wieder wenig Salat für die Männer,), gefolgt von Schnorcheln und den letzten Einführungstauchgängen für die restlichen drei Gruppen. Manche Leute tauchten und schnorchelten gar nicht, ich frage mich ernsthaft, warum man dann extra Geld ausgibt, um auf ein Schiff zu gehen, was auf Schnorcheln ausgelegt ist und einen Tauchgang umsonst hat, aber manch einer hat halt zuviel Geld und weiß nicht wohin damit.
Um 14.00 wechselten wir schnell das Riff und gelangten zur "Luncheon" Bay, nur einen Steinbruch entfernt von der vorherigen Stelle. Hier sah ich dann endlich auch einen kleinen Riffhai und einen riesigen Papageienfisch, den ich sogar anfassen konnte, was man natürlich normalerweise nicht machen sollte.

Um 17.00 segelten wir dem Sonnenuntergang entgegen (oder sollte ich sagen hinterher?!) Richtung "Blue Tongue Bay", was in super Fotos resultierte. In der vor Wellen geschützten Bucht legten wir Anker, aßen Steak, Salat, Toast und Kürbisrisotto (der Grund, warum ich das erinnere, ist der Fakt, dass es diesmal hieß Männer zuerst, da es ja sei Steak sei :)) und erzählten uns gegenseitig, was wir denn alles Tolles heute unter Wasser gesehen hätten. Wie immer musste es Leute geben, die am letzten Abend der Tour übertreiben; diesen Job übernahmen die drei Kanadier, die am Ende des Abends über der Reling hingen und ihr Abendbrot wieder von sich gaben.

Dementsprechend fertig waren die drei dann auch am nächsten Morgen und es schafften es nichtmal für Frühstück um 8.30 aus dem Bett (gutes Frühstück mit Ei und Speck). Der Skipper erzählte uns während es Essen, was wir übrigens wie jede andere Mahlzeit auch an Deck, mit dem Teller auf dem Schoß oder im Stehen zu uns nahmen, dass wir auf dem Weg zu unserem letzten Stop seien, dem "one foot beach". Der Strand heißt "ein-fuß-strand", da bei Flut nur genau eine Fußbreite davon zu sehen ist. Das war laut der Crew die Toplocation für Schildkröten, aber auch hier hatten nur drei Leute das Glück, eine zu Augen zu bekommen - ich gehörte dazu..NICHT :) Nicht weiter tragisch, dachte ich mir, würde ich doch in Cairns sicher welche zu sehen bekommen.


Um 12.00 verließen wir den "one-foot-beach" und das Schiff tuckerte langsam aber sicher wieder Richtung Airlie Beach, womit wieder drei Tage meiner Reise vorbei waren, die viel zu schnell rumgegangen sind. Erinnerungswürdig ist die Einladung des Franzosen Clement, den ich doch mal in Toulouse besuchen kommen soll.

Am Abend des selben Tages (Sonntag, 21.4) ging es für mich auch gleich schon per Greyhound-Bus weiter nach Cairns, eine Strecke von knapp zehn Stunden, die ich mehr schlecht als recht im Bus verbrachte. Damit bin ich also seit dem 22.4 um 6Uhr morgens an meinem letzten neuen Stopp in Australien angekommen.

Liebe Grüße
Sascha


Mittwoch, 17. April 2013

Scooterroo in Agnes Water/1770

Agnes Water ist eher un- als bekannt. Deshalb war der einzige Grund meines Besuchs die Scooterroo-Tour, die ich eigentlich vorher gar nicht buchen wollte, mir aber von drei verschiedenen Reiseagenten ans Herz gelegt wurde, die unabhängig voneinander in konkurrierenden Unternehmen arbeiteten. Außerdem wurde sie zu den Top 5-Touren an der East Coast gewählt, ich ging also davon aus, dass sie gut werden würde.
Nach meiner knapp sechsstündigen Busfahrt von Rainbow Beach nach Agnes Water, auf der unter anderem
1. durchgehend die Sonne schien...
2. mir auffiel, dass ich meine Kamera in Rainbow Beach vergessen hatte
3. meines Laptops Grafikkarte anscheinend abgeraucht war
kam ich dann um ungefähr 18.00 in Agnes Water an, wo dann auch schon der Bus des Hostels "Cool Bananas" auf mich wartete, das Hostel, in dem ich für eine Nacht unterkommen würde.
Das mit langen Haaren und Vollbart
und ich wäre ein richtiger Biker
Das Hostel war vollkommen ausgebucht, kostete 25$/Nacht und mir gefiel es sehr gut. Die Leute waren nett und es war sauber. Hier trafen Alex und ich auch Selena und Jessica aus der Schweiz wieder, die wir auf Fraser kennen gelernt hatten, ebenso waren in dem Hostel auch Femke und Brünni untergekommen, zwei Niederländerinnen, die wir zum ersten Mal in Noosa, dann wieder auf Fraser und nun wieder in 1770 getroffen hatten. Jeder hat hier mehr oder weniger die gleiche Tour.
Der Sonntagabend war aber unspektakulär, sodass mir die drei Schweizer nach dem Abendessen das Spiel "Jass", das Skat vom Aufbau her wirklich sehr ähnlich ist.
meine Kamera ist nicht leicht zu benutzen, merke ich immer
wieder, und Lächeln ist auch nicht so leicht wie es aussieht!
Am Montagmorgen, nach dem Frühstück, versuchte ich mein Glück mit dem Laptop erneut, und als ich dann das Ladekabel einsteckte, funktionierte er sogar wieder. Ich hatte insgeheim schon gehofft, dass das Versagen des Laptops im Bus auf den sehr leeren Akku zurückzuführen sei. Ich war sehr erleichtert und konnte es somit sogar noch mit Gelassenheit hinnehmen, dass mein mp3-Player seit diesem Morgen verschwunden war; wahrscheinlich hatte ihn jemand aus Versehen in der Eile des Auscheckens mit seinen Klamotten eingepackt. Nicht viel später gingen wir an den Strand, um die Zeit bis um 14.15Uhr zu überbrücken, wo der Scooteroo-Tour zum Hostel kam.
Wir hatten Glück und die Sonne entschied sich, den größten Teil des Montags zwischen den Wolken hervorzulugen. Ab und zu zogen mal Wolken davor, aber das kam sogar ganz gelegen, denn die Sonne hier hat eine Mörderhitze.
Vom Bus zum Scooteroo-Gebäude gefahren, wurden wir von den Angestellten mit Bikerhelmen und -Jacken ausgerüstet und begrüßt. Hier traf ich dann auch Ella wieder, die mir genialer Weise meine Kamera mitbrachte. Uns wurden die Chopper und Scooter gezeigt und wir durften uns unseren Höllenstuhl aussuchen. Nach einer etwas längeren Einleitung des Chefs der Anlage bildeten wir dann eine lange Linie von Motorrädern und fuhren so drei Stunden lang durch die Umgebung von Agnes Water/1770, ständig begleitet vom Chef und drei Angestellten, sodass schnell Hilfe da wäre, falls etwas passieren sollte; so wie mein Chopper vorne aussah, passierte da anscheinend auch schonmal was, war doch der linke Spiegel alles andere als fest und der linke Reflektor mit duct-tape wieder befestigt.
Die Fahrt war auf jeden Fall richtig geil, wir fuhren bis zu 90km/h, sahen um die 20 Kängurus und aßen am Ende des Tages bei Sonnenuntergang Kartoffelecken mit Dip. Der Sonnenuntergang war auf jeden Fall ein Highlight des Trips. Da wir (angeblich) zehn Kilometer mehr als üblich gefahren waren, waren wir spät dran und wurden dann vom Manager gedrängt, uns zu beeilen, da wir nicht zu spät nach Sonnenuntergang zu Hause ankommen könnten, was durchaus Sinn machte; für mich umso mehr, da mein Frontlicht beinahe kaum ging und es für mich so immer schwieriger wurde, in der Dämmerung die Straße zu sehen. Ich bin allerdings heile geblieben und hatte eine richtig geile Tour! Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.

LG
Sascha



Fraser Island

Der Konvoi und Muzza
Ich habe nun meine erste große Tour – auf Fraser Island – hinter mir; die Tour war super. Sie ging über drei Tage, in welchen man die ganze Insel abarbeitete und sich die „Sehenswürdigkeiten“ ansah. Zwei Tage davor und einen Tag nach der Tour kam man im "Dingos Backpacker Resort" unter, welches auch die Tour organisiert. Das Besondere an der Tour ist, dass sie eine „tag-along-tour“ ist, was bedeutet, dass man in einem Konvoi aus vier Fahrzeugen fährt und einem Fahrguide folgt; demnach konnte man also auch selber fahren. Unsere Gruppe bestand aus 30 Frauen und Männern insgesamt, die in drei kleinere 8er und eine 6er Gruppe aufgeteilt wurden. Der Wetterbericht machte mich nicht besonders glücklich, war doch kaum Sonnenschein angesagt, sondern eher Wolken und teilweise sogar Regen bis hin zu Gewitter... Das auf die Schnelle als Einführung.

Lake MacKenzie ohne Sonne :(
Tag 1:
An Tag 1 (Donnerstag, 11.4) musste man um 7.00 Uhr morgens aufstehen, auschecken, sein Gepäck lagern und konnte sogar freies Frühstück in Form von zwei Pfannkuchen genießen – sehr selten so etwas!
Die kann einem schon den Finger abknipsen
Am Vortag wurden wir auf das Wichtigste in einem Briefing bereits vorbereitet und waren in Gruppen eingeteilt worden. Ich war in der 6er Gruppe, die im Lead-Auto fuhr und damit am ersten Tag überhaupt nicht fahren konnte, ich mit meinem Glück.... Meine Gruppe bestand auf jeden Fall aus Alex, den man schon aus vorherigen Einträgen kennt, Annie und Ella aus Deutschland, Victoria aus den Niederlanden, Kate aus England und natürlich mir.
Es waren alle pünktlich um 7.45Uhr auf dem Parkplatz, wo wir unseren Tourguide – Muzza (betont Mossa) – kennenlernten und uns nochmal erklärt wurde, wie man ein Allrad-Auto auf Sand fährt, wie man sich zu verhalten hat, wenn man Dingos trifft und generelles Verhalten gegenüber der Insel und ihrer Bewohner.
Wir packten unser Gepäck in die Wagen, das Essen und Trinken in den Anhänger und fuhren zur Fähre, die uns in knapp zehn Minuten nach Fraser Island übersetzte. Direkt bei der Ankunft erwartete uns ein Dingo, der anscheinend von vorherigen Besuchern gefüttert wurde. Das ist allerdings illegal und wird mit Strafen bis zu 40.000$ geahndet.
Hier nächtigte man mit zwei bis drei Personen/Zelt
Schnell fuhr man weiter in Richtung Norden (, wir kamen an einem sehr südlichen Punkt der Insel an) und nach einem kurzen Lunchstop - Mittagessen um 11.30 ist schon arg früh... - zu unserem ersten großen Stopp: „Lake MacKenzie“. Da die Sonne sich leider gerade nicht blicken ließ, als wir am Fluss waren, sah dieser natürlich nicht so atemberaubend aus wie auf den Fotos, war aber immer noch ziemlich cool. Der Sand ist berühmt für seine Reinheit und wird von Einheimischen wie Touristen als Reinigungsmittel für Haar, Haut und Zähne (!) genutzt. Das habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Meine Zähne haben nach der Prozedur zwar ordentlich geknirscht, aber sie waren auch weißer. Muzza hatte noch zwei Schildkröten gefangen, von denen wir dann fleißig Fotos machten, bevor der Großteil der Gruppe auch schon wieder zu den Autos ging. Der Aufenthalt sollte eigentlich länger dauern, aber des Wetters wegen war das Wasser kühl und gefiel den Leuten nicht so.
Die Schlacht um Koch- und Sitzplätze bei 100 Menschen
 und mehr ist hier dann ja vorprogrammiert :)
Von hier ging es in einem einstündigen Trip zu unserem Campingplatz, wo die Zelte bereits fertig aufgebaut auf uns warteten. Es war gerade 16.30 und da noch ein paar andere Gruppen von anderen Anbietern erwartet wurden, wurde uns geraten, früh mit dem Kochen anzufangen. Ein guter Tipp, nach kurzer Zeit wimmelte es um die Gaskocher und Sitzbänke wie in einem Ameisenbau. Am ersten Abend gab es asiatisches Hühnchengeschnetzeltes und Reis - sehr lecker! Als Nachtisch sollte es Fruchtkuchen geben, aber da ich keinen Hunger mehr hatte, widmete ich mich mit Alex dem Bier, was wir für den Trip gekauft hatten. Vereinzelt gab es am Abend immer mal wieder starken Regenfall, der ebenso schlagartig aufhörte wie er begann. Um 00.30, als die Nachtruhe eingeleitet wurde, ging man dann ins Bett. 

Hinter mir konnte man ungefähr 300 Meter
später den Eli Creek betreten und hinuntergleiten
Tag 2:
Am zweiten Tag begann der Tag mit Toast und Rührei. Um 9.45, also recht spät, fuhren wir Richtung "Eli Creek", auch "Hangover Creek" genannt, da er angeblich jeden Kater wegspült, den man eventuell vom Vorabend haben könnte. Da ich in dieser Hinsicht ja eher weniger anfällig bin, bin ich das Flüsschen lediglich mehrere Male mit den anderen heruntergeschwommen beziehungsweise haben wir uns hinunter treiben lassen. 
Die Wellen nagen sichtbar am Boot
Um 11.30 ging die Fahrt weiter zum "Maheno Schiffwrack", an welchem wir bereits zweimal vorbei gefahren waren. Das Schiff ist vor knapp 70 Jahren an der Küste Frasers gestrandet und ist seitdem eine Attraktion. Natürlich ist es in der Zeit stark verwittert, da es aber aus Eisen gebaut ist, dauert es sehr lange, bis es vollständig verschwunden ist. 
Die "Champagne Pools". Rechts schwappen die Wellen über
Eine typische asiatische Fotoknipserei später waren wir auch schon auf dem Weg zu den "Champagne Pools". Das sind Steinformationen, die nahe am Meer liegen und so das Meerwasser ständig in die Pools schwappt. Das ist auch die einzige Stelle, wo man relativ gefahrlos im Salzwasser schwimmen kann, das offene Meer hat zu starke Strömungen und von den Haien und anderen Gefahren will ich gar nicht erst anfangen zu reden. Relativ gefahrlos schreibe ich aus dem Grunde, da es in den Pools scharfe Muscheln auf den Steinen gab. Jens, ein Mitglied der Gruppe, die sich so an den beiden Tagen gebildet hatte (aus Deutschland natürlich...), wurde von einer Welle erfasst und von einem Pool in den anderen "getragen" und ist dabei mit dem Bauch über die Steine geschürft. Ergebnis waren eine sehr stark blutende Hand und ein Oberkörper, der aussah, als ob er den Angriff eines Bären überlebt hätte.
WHAT? All that way? Im Endeffekt hat aber jeder
diese doch schon steile Sanddüne erklommen
Nach der erfolgreichen Verarztung kam für mich ein Highlight der Tour: Ich konnte endlich einen der Jeeps fahren. Seit zwei Jahren bin ich mal wieder manuell gefahren und dann gleich so ein Monster. Es lief allerdings nach anfänglichen Schwierigkeiten geschmeidig, ließ ich doch die Kupplung nicht genug kommen bevor ich das Gaspedal betätigte, was natürlich in einem lauten Knurren des Motors resultierte. Abgewürgt habe ich den Motor allerdings nicht und den Inlandstrack habe ich auch ohne Feststecken gemeistert; ich war stolz auf mich!
Der letzte Stopp des Tages war eine riesige, sehr steile Sanddüne, die wir erklommen. Der Blick, den man von oben hatte, war grandios. Das Runterlaufen auf der Düne war auch sehr lustig, vor allem wenn jemand stolperte und dann nur noch rollte :)
Die Aussicht war top, der Himmel flop!
Von hier aus ging es dann - begleitet von leichtem bis mittlerem Regen - wieder auf den Campingplatz, wo wir diesmal spät mit Essen vorbereiten dran waren, weshalb alles sehr eng wurde. Das Essen entschädigte aber dafür. Steaks - ich habe sie gebraten und sie waren guuuut ;) -, grüner Salat mit Tomaten und Kartoffelsalat, gepaart mit einem kühlen Bier war. Da Muzza uns schon vorgewarnt hatte, dass wir am nächsten Morgen um 8.00Uhr morgens los wollten und ich auch etwas kaputt vom Tag war, ging ich um Mitternacht rum schlafen. Am Abend gab es immer mal wieder vereinzelt starken Regenfall. Geschlafen habe ich dennoch, oder gerade deswegen(?!), wie ein Murmeltier.

Tag 3:
Der dritte Tag begann um 7.00Uhr morgens, indem ich aufstand und Frühstück vorbereitete. Diesmal gab es Cornflakes und Toast mit Erdnussbutter und Marmelade. Natürlich, ich hatte es auch nicht anders erwartet, kamen wir nicht pünktlich um 8.00Uhr los, sondern der Konvoi setzte sich erst um 8.50Uhr in Gang Richtung "Lake Wabby", die letzte Attraktion unserer Tour.
Hier angekommen, mussten wir einen 2,5km langen Waldwanderweg überwinden, bis wir zu einer riesigen Dünenlandschaft kamen, an deren linker Seite der Fluss entlanglief. Der Fluss war allerdings, genau wie der MacKenzie-Fluss des ersten Tages, eher mit einem großen See zu vergleichen. Es regnete bereits seit Beginn der Autofahrt und es hatte nochmal an Stärke zugelegt, als wir den Track anfingen. Wieder beim Auto angekommen, war mein Pullover klatschnass und gefühlte fünf Kilogramm schwer.
Es war bereits 11.30, sodass wir uns zügig zum Eurong Resort aufmachten, wo wir wie am ersten Tag auch unser Mittag aßen (belegte Toastbrote, die wirklich lecker waren).
Nachdem wir nach einer Stunde Autofahrt (wovon ich eine gute Hälfte fahren konnte) und zehn Minuten Schifffahrt auf dem Festland waren, waren es auch nur noch wenige Kilometer zum Hostel. Hier wurden schnell die Rucksäcke aus den Wagen geräumt, diese dann ausgefegt und zum Carpark gefahren.
Das Ungetüm bin ich also gefahren...
Am Abend gab es für jede Gruppe dann zwei Jugs Bier oder Cider (ein Jug=1140ml), sodass alle nochmal zusammen saßen, über das Erlebte oder auch das Bevorstehende quatschten und beim Spieleabend des Hostel mitmachten, wo es verschiedene interaktive Spiele gab wie z.B. eine Pokerkarte so zu werfen, dass sie in einer halbierten Wassermelone circa fünf bis sechs Meter entfernt stecken blieb.

Zwei von den circa 250 frei lebenden Dingos auf Fraser
Am folgenden Tag fuhr ich mit dem Greyhound in die Doppelstadt Agnes Water/1770 (einzige Stadt der Welt, die nur Zahlen im Namen hat). Hier bemerkte ich mit Schrecken, dass ich meine Kamera anscheinend im Jeep vergessen hatte, richtig schlau von mir. Kurz nachdem ich das gemerkt hatte, sponn dann plötzlich auch mein Laptop rum, hatte farbige Streifen auf dem Bildschirm und ging nach schnellem Herunterfahren auch nicht mehr an. Geil, dachte ich mir nur, wird ja auch Zeit, dass etwas richtig mies läuft...
Ich setzte mich also mit dem Hostel in Verbindung, die genialerweise schon im Besitz meiner Kamera waren. Da Ella (aus meiner Fraser-Gruppe) am Abend des gleichen Tages auch nach Agnes Water fuhr, konnte sie sie mitnehmen und mir wiedergeben. Ein Lichtblick am Ende des dunklen Tunnels. Der Laptop allerdings machte immer noch einen auf Kommunismus - er funktionierte einfach nicht. ;)

Mit lieben Grüßen (aus jetzt schon Airlie Beach)
Sascha

Mittwoch, 10. April 2013

Nettes Noosa

Am Sonntag (7.4.) ging es für mich also schon gleich wieder raus aus Brisbane und nach Noosa. Noosa ist ein kleiner Küstenort, drei Stunden Busfahrt nördlich von Brisbane. Hier bleib ich für zwei Nächte, eingecheckt hatte ich im "Flashpackers", welches Alex mir empfohlen hatte. Es war eines der besten Hostels meiner Reise; blitzblank sauber, große geräumige Küche und Gemeinschaftsbereich, freie Surfboards, freies Internet und das für 27$ im 6-Bett-Zimmer. Auch mit dem Wetter hatte ich mal etwas Glück, wechselten sich vor allem am Montag Sonne und Regen immer mal wieder ab, wobei die Sonne die Überhand hatte.

Am Sonntag gab es nach längerer Zeit mal wieder eine Skype-Session mit der Familie, wo dann auch festgestellt wurde, dass ich ziemlich genau nur noch sieben Wochen habe, bis ich wieder deutschen Boden unter den Füßen haben werde. Danach wurde sich - wie so oft wenn Backpackern langweilig ist - zusammengsetzt, der Goon auf den Tisch gestellt, getrunken und geredet; ich bin mir in dieser Hinsicht ziemlich sicher, dass so manche/r Backpacker/in als Alkoholiker/in in sein/ihr Heimtland zurückkehrt. Das war der Sonntag im Großen und Ganzen aber auch, und somit ging man dann um ein Uhr morgens zu Bett.

Den Montag verbrachten wir (ich, Alex, Emma (aus UK) und Philipp (Dresden)) am Strand, wo dann später auch noch Dave aus Kanada und Thomas aus der Schweiz dazustießen. Wie wir wohl alle wissen, vergehen Tage, die schönes Wetter und Nichtstun an der Tagesordnung haben, am schnellsten und somit war es dann auch plötzlich schon fünf Uhr und wir machten uns auf den Weg zum Pick-Up-Punkt des Hostels, das einen stündlichen Shuttle-Service zum Strand hatte, da man fünf Kilometer nicht gerne gehen mag.

Der Abend war auch bereits geplant. Laut Hostel und Langzeitgästen des selben war der Montagabend traditionell die "große Big Night Out" oder wie auch immer man es betiteln möchte, wenn sich die vier Hostels in der gefühlt einzigen Bar des Dorfes treffen; und Bar ist hier vielleicht noch übertrieben. Die Hittfelder Mühle ist dagegen schon beinahe groß :)

Lustig war es aber trotzdem! Wir haben uns also einen Kasten Bier gekauft (an dieser Stelle nochmal erwähnt, ein Kasten Billigbier kostet 35$) und diesen dann im Hostel nach und nach geleert. Je leerer der Kasten wurde, desto mehr Leute nahmen an unserem Tisch Platz. Als die Taxen um 21.30 schließlich vor der Tür standen, die uns zur Bar bringen sollten, war unsere Gruppe von fünf Leuten auf irgendwas um das Doppelte angestiegen.

Der Taxifahrer war der coolste, den ich jemals hatte. Er war wohl um die 50 und hat das Großraum-Taxi auf dem Weg zur Bar in eine fahrende Disco verwandelt; während er das Licht immer wieder an- und ausschaltete, das Radio laut und leise drehte, drehte er mit dem Taxi auch gleich nochmal zwei Ehrenrunden in der Verkehrsinsel, außerdem konnte er erschrocken gut selber betrunken spielen, also, ich hoffe mal, dass es gespielt war! :)

Der Pub war wie oben schon erwähnt klein und hatte schlechte Musik auf Lager. Dank der kennengelernten Leute nicht so tragisch, aber die Clubs und Bars legen hier anscheinend weniger Wert auf Ruf als auf das Geld, das sie aus den Backpackern pressen können...

Um 1.30Uhr beschlossen wir dann, ein Taxi zurück ins Hostel zu nehmen, und coolerweise hatten wir wieder  den gleichen Taxifahrer. Wie bei jedem meiner bisherigen nächtlichen Ausgänge habe ich auch in dieser Nacht wieder einmal eine Prügelei betrachten dürfen. Die boxen sich hier anscheinend sehr gerne...Idioten.

Zurück im Hostel setzten wir uns noch in die Lounge und quatschten über Gott und die Welt. Da wir am folgenden Tag um acht Uhr den Bus nach Rainbow Beach nehmen mussten, haben wir aber auch nicht mehr zu lange gemacht.


Brisbane auf die Schnelle

Nach einigen Telefonaten, Fragen und Recherchen hatte ich beschlossen, in Brisbane weniger als 24 Stunden zu bleiben. Gründe dafür waren die Ergebnisse meiner Recherchen und (vor allem) das Wetter.
Ich habe momentan mit dem Wetter "weniger" Glück. Ich will nicht sagen, dass es hier so schlecht ist wie in Deutschland, aber in den letzten Tagen hatten Regen und Wolken die Überhand.





Zurück also zu Brisbane. Brisbane ist schön, auf jeden Fall, ich fand es sogar schöner als Sydney und gleichwertig mit Melbourne. Es hat zwar nicht die Attraktionen wie das Sydney Opernhaus, aber die Innenstadt und vor allem "Southbank" sind echte Hingucker.

Ich bin also am Samstag um 14.30 aus dem Greyhound ausgestiegen und direkt zum Hostel gegegangen; da merkt man wie angenehm und faul die Pick-Ups von Hostels doch sind! Nach zehn Minuten Weg mit meinem (doch schon leichten) Backpack, meiner Laptoptasche, einem Rucksack und meiner Essenstasche (von Aldi :D) stand ich dann mit leichtem Schweiß auf der Stirn vor dem Hostel "The Aussieway". Ein sehr ruhiges Hostel laut Internet, und da ich an dem Abend nicht vorhatte, groß Geld zu verprassen oder spontane Bekanntschaften ala "wo kommst du her, wo willst du hin"-blabla zu machen, kam mir das gelegen.

Die Rezeptionsdame, dem Akzent nach zu urteilen aus dem europäischen Osten oder Russland, war anscheinend nicht zum Lächeln und so habe ich mir dann nur fix den Schlüssel abgeholt, meine Sachen ins Zimmer gebracht und mich dann gleich auf den Weg Richtung Southbank gemacht.

Southbank ist eine künstliche Lagune, die vom Stadtrat am Westufer des Flusses, der durch Brisbane durchfließt, angelegt wurde. Sie ist Treffpunkt der Brisbaner und eine Sehenswürdigkeit für Reisende; und das auf jeden Fall zurecht. Obwohl die Sonne (mal wieder) nicht schien, und wenn, dann nur für wenige Minuten, war die Lagune dennoch super anzusehen und anscheinend bei Kindern sehr beliebt. Der Grund für die künstliche Lagune ist natürlich, dass Brisbane keinen eigenen Strand hat, da es nicht am Meer liegt.

Nach meinem Spaziergang durch Southbank habe ich dann die "Cityhopper-Ferry" genommen. 2012 hat der Bürgermeister ein Fährensystem entlang des Flusses eingeführt, das man umsonst nutzen kann - richtig cool! Es waren Doppeldecker-Boote und somit habe ich mich dann prompt aufs Oberdeck gesetzt. Da es schon 17.00 war und plötzlich stärkerer Wind aufkam, wurde es mir auf dem Oberdeck bald zu kalt. Ich setzte mich also nach unten und döste ein bisschen vor mich hin, den Blick auf Brisbane Central, während des Schiff einmal den Fluss runter und dann wieder hoch fuhr.

Am letzten Stop stieg ich dann aus, da dieser am nächsten zur Fußgängerzone und dem CBD lag, es war nun auch schon 18.00. Die "Queen Street Mall", das Herz der Fußgängerzone war eine lang gezogene Straße, welche auf beiden Seiten mit Geschäften geschmückt war. Hier gab es alles, über Handyanbieter bis zu Edelmarken. In der Mitte dieser offenen Mall befanden sich einige Cafes und Restaurants, die gut besucht waren. Da sogar mir diese Einkaufszone gefiel, würde ich mal behaupten, dass jeder Shop-aholic hier voll auf seine Kosten kommen würde.

Ein Kasino in einem alten Schatzhaus
Nachdem ich somit die für mich wichtigsten Dinge abgeklappert hatte, bin ich um sieben Uhr wieder Richtung Hostel gegangen, wo ich dann den Abend doch noch mit meinen Zimmerkameraden verbrachte, namentlich Mao und Tao (kein Witz!) aus Israel und Michael aus Deutschland; wir sind echt überall...

Brisbane hat sich auf jeden Fall gelohnt, aber ein Tag hat auf jeden Fall gereicht, mehr gab es für mich nicht zu sehen. Am nächsten Tag bin ich dann gleich weiter nach Noosa, wo ich mich wieder mit Alex traf, mit dem ich jetzt gerade zusammen reise.

Regnerische Grüße...
Sascha